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Eine neue Gefahr für die Börsen!

von Jochen Steffens

Heute muss ich ein wenig als Spielverderber fungieren. Sie wissen, ich schreibe gerne konträr zur allgemeinen Stimmung. Zwar läuft die Rally seit Wochen, aber es gibt auch durchaus Entwicklungen, die mir Sorgen bereiten:

Der Ölpreis (Nordseesorte Brent) ist endgültig aus seiner Konsolidierungsformation, in der er sich seit Februar 2011 aufgehalten hat, nach oben ausgebrochen. Hintergrund ist unter anderem der Atom-Konflikt mit dem Iran. Der Iran hat die Lieferungen an Frankreich und Großbritannien gestoppt und droht damit ganz Europa den Ölhahn zuzudrehen. Es ist eine Reaktion auf das angekündigte Ölembargo, welches die EU-Außenminister am 23. Januar beschlossen hatten.

Sie sehen, der Ölpreis hat das grüne Rechteck, das bereits seit April 2011 existiert, nach oben verlassen. Ein nachhaltiger Ausbruch aus einer derart lange andauernden Konsolidierung muss als starkes, bullishes Zeichen gewertet werden. Wir müssen demnach davon ausgehen, dass der Ölpreis - wenngleich mit einigen Konsolidierungen - noch deutlich steigen wird.

Dieser bullishe Eindruck wird dadurch bestätigt, dass sich nach dem flachen langsamen Aufwärtstrend (rote Linien) nun ein steilerer Aufwärtstrends auszubilden beginnt (blaue Linie). Dabei ist die obere Linie (die blau gestrichelte) noch nicht wirklich definiert. Sie resultiert aus einer alten Trendlinie, die zur unteren parallel verläuft und deswegen eine Relevanz hat. Dieser nun erkennbare Anstieg der Aufwärtsdynamik spricht ebenfalls für einen weiteren Anstieg des Ölpreises.

Nehmen wir diese nicht bestätigte obere blaue Trendlinie als gegeben, so liegt ein mögliches Kursziel bei Kursen von 136 bis 140 Dollar..

Das Gefährdungspotenzial

Und diese Entwicklung ist der Grund für meine Sorgen: Wir wissen, dass Öl immer noch das Blut der westlichen Wirtschaft ist. Zwar ist die Abhängigkeit bei weitem nicht mehr so groß wie noch vor 10 oder 20 Jahren und die Unternehmen haben nach den hohen Preisen 2008 Vorkehrungen getroffen. Aber dennoch wird ein steigender Ölpreis Auswirkungen auf die wirtschaftliche Aktivität und die Gewinne der Unternehmen haben.

Wenn nun dieser steigende Ölpreis auf eine sowieso zurzeit noch sehr schwach wachsende Wirtschaft vieler Industrienationen trifft, kann das dazu führen, dass das zarte Pflänzchen Wachstum eingeht. Diese Entwicklung müssen wir unbedingt im Auge behalten.

Inflationsgefahren

Ein zweiter höchst riskanter Punkt ist, dass durch den Anstieg des Ölpreises sofort auch die Inflationsraten steigen. Und da wir uns, durch die immense Flutung der westlichen Industriestaaten mit billigem Geld, grundsätzlich in einem inflationsgefährdeten Umfeld aufhalten, könnte ein steigender Ölpreis die Inflation auf ein ungesundes Maß anheizen. Geschieht das, werden die Notenbanken irgendwann reagieren müssen - auch wenn eine rohstoffpreisgetriebene Inflation bei weitem nicht so gefährlich ist wie eine Lohn-Preis-Spirale.

Doch ab einem gewissen Anstieg der Preise werden Fed & Co. reagieren müssen. Noch ist nicht abzusehen, ob ein weiter steigender Ölpreis die Inflation auf dieses Maß treiben wird, aber wir müssen diese Gefahr analysieren. Denn, sobald auch nur ansatzweise im Markt die Befürchtung auftaucht, dass die Notenbanken auf die Inflation reagieren könnte, werden die Märkte heftig mit fallenden Kursen reagieren. Gut, speziell die US-Notenbank hat versichert, die Zinsen noch bis 2014 - also mindestens noch zwei Jahre - niedrig zu halten, aber wie die EZB reagieren wird, weiß man nicht. Zudem sind durchaus auch Szenarien denkbar, bei der die US-Notenbank handeln muss.

Fazit

Wir sollten den Ölpreis weiter im Blick behalten. Nachdem hier nun über ein Jahr lang nichts Entscheidendes passiert ist, könnte der Fokus der Anleger in den kommenden Wochen / Monaten auf den Ölpreis umschwenken. Zunächst im Hinblick auf die Schwächung des Wirtschaftswachstum und dann etwas später im Zusammenhang mit möglichen Inflationsgefahren.

Vielleicht ist der steigende Ölpreis auch schon einer der Gründe, warum an den Märkten die Aufwärtstrends gerade ausgebremst werden. Und tatsächlich wäre ein weiter anziehender Ölpreis auch durchaus ein Grund, der eine nachhaltigere Konsolidierung einleiten kann. Also seien Sie in den kommenden Wochen sehr vorsichtig!

Keine Panik

Allerdings kennen wir das Spiel. Sollte der Ölpreis tatsächlich das Thema einer Konsolidierung werden, dann ergäbe sich ein günstiger Einstieg, wenn die Massenmedien Horrorszenarien entwerfen. Das aber nur nebenbei …

Ifo-Index: Die Stimmung ist zu gut!

Dazu passt, dass die Stimmung, wie hier schon geschrieben, zurzeit extrem positiv ist. So ist der Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts von 108,3 Punkten im Januar auf nunmehr 109,6 Zähler gestiegen. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 109 Punkte gerechnet.

Und auch das macht mir Sorgen...

Viele Grüße

Jochen Steffens



US-Konjunkturdaten
von Jochen Steffens

Die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stagnieren bei 351.000. Analysten hatten hingegen einen Anstieg um 7.000 vorhergesagt. Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt sank weiter auf 359.000.

Die 400.000er Marke scheint nachhaltig gebrochen zu sein. So lange die Erstanträge nicht wieder über dieser Marke notieren, ist dies ein eher positives Zeichen.

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