-- GM will sich mit bis zu 7 Prozent an Peugeot beteiligen - Kreise
-- Peugeot will mit Kapitalerhöhung rund 1 Milliarde Euro einsammeln
-- Peugeot-Familie beteiligt sich laut Kreisen an Bezugsrechteemission
-- GM und Peugeot könnten Allianz bereits am Mittwoch ankündigen
-- Peugeot-Aktien geben Gewinne nach Nachricht von Kapitalerhöhungsplänen ab
(NEU: Einzelheiten zur Kapitalerhöhung)
Von Dana Cimilluca THE WALL STREET JOURNAL
LONDON (Dow Jones)--Der französische Autokonzern Peugeot plant laut Kreisen im Zusammenhang mit dem offenbar kurz bevorstehenden GM-Einstieg eine milliardenschwere Kapitalerhöhung. Rund 1 Milliarde Euro wolle die PSA Peugeot Citroen SA einsammeln, sagte eine mit der Sache vertraute Person am Dienstag. Der größte Teil des Geldes soll demnach aus einer Bezugsrechteemission kommen, bei der bestehenden Aktionären ein Recht auf den Erwerb der neuen Aktien eingeräumt wird.
Im Zuge der Kapitalerhöhung will der amerikanische Autokonzern GM offenbar bis zu 7 Prozent an Peugeot übernehmen, hieß es zudem in Kreisen. Die Beteiligung sei Teil einer Allianz, mit der beide Konzerne ihre unprofitablen Aktivitäten in Europa auf Vordermann bringen wollten. Die Beteiligung der General Motors Co (GM) an Peugeot hätte - gemessen an der Marktkapitalisierung der Franzosen von knapp 3,6 Milliarden Euro - derzeit einen Wert von bis zu 250 Millionen Euro. Pläne für eine Überkreuzbeteiligung gebe es derzeit nicht.
An der Bezugsrechteemission wolle sich auch die Familie Peugeot beteiligen, die 30,3 Prozent der Aktien und 46,23 Prozent der Stimmrechte des französischen Autoherstellers hält, sagte eine mit der Sache vertraute Person. In welchem Umfang sich die Familie beteiligt, sei aber noch unklar.
Eine offizielle Ankündigung der Zusammenarbeit mit GM und der Aktienemission könne bereits am Mittwoch, wenn nicht sogar früher erfolgen, sagten die informierten Personen. Peugeot lehnte eine Stellungnahme ab.
Am Aktienmarkt kam die mögliche Kapitalerhöhung nicht gut an. Die Peugeot-Aktie, die nach der Meldung über den GM-Einstieg um bis zu 9 Prozent haussiert hatte, gab0 ihre Gewinne größtenteils wieder ab. Das Papier handelte gegen 16 Uhr noch 0,3 Prozent im Plus.
Die angestrebte Partnerschaft beider Autohersteller ist auf mehrere Jahre angelegt, wie bei einer Quelle zu hören ist. Mit dem Erwerb eines Anteils mache General Motors Peugeot zu seinem wichtigsten Partner in Europa. Beide Unternehmen könnten bei der Fahrzeugentwicklung zusammenarbeiten und so die Kosten unter sich aufteilen.
Die Zusammenarbeit der Autobauer soll keine Reduzierung der Kapazitäten in Europa zur Folge haben, wie aus den Kreisen weiter zu hören war. Das aber sehen viele Analysten und Branchenexperten als notwendig für die beiden Massenhersteller, um Gewinne zu erzielen.
Die Franzosen hatten im vergangenen Jahr einen Barmittelabfluss von 1,65 Milliarden Euro zu verkraften. Gründe hierfür waren ein harter Wettbewerb in Europa und die nachlassende Nachfrage nach Autos. Inzwischen hat Peugeot im Autogeschäft einen Schuldenberg von netto 3,4 Milliarden Euro angehäuft. Auch GM ist mit seinen Europa-Töchtern Opel bzw Vauxhall unprofitabel. Der Verlust summierte sich hier 2011 auf 747 Millionen Dollar.
Die bevorstehende Zusammenarbeit von Peugeot mit GM war bereits vergangene Woche durchgesickert. Unklar war dabei jedoch geblieben, ob und wie GM sich an Peugeot beteiligt. Die Franzosen selbst hatten zwar Gespräche mit einem Wettbewerber eingeräumt, jedoch keine Namen genannt.
-Von Dana Cimilluca, The Wall Street Journal, +49 (0)69 29725 110, unternehmen.de@dowjones.com (Sharon Terlep, Eyk Henning und David Pearson haben zu dem Artikel beigetragen) DJG/DJN/sha/jhe
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February 28, 2012 10:57 ET (15:57 GMT)
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