WASHINGTON (Dow Jones)--Das Handelsbilanzdefizit der USA hat im Januar nach vorläufigen Berechnungen 52,57 Milliarden Dollar betragen und ist damit auf den höchsten Stand seit mehr als drei Jahren gestiegen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im nur mit einem Passivsaldo von 48,40 Milliarden Dollar gerechnet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, betrug das Defizit im Vormonat 50,42 Milliarden Dollar, nachdem vorläufig ein Minus von 48,80 Milliarden Dollar genannt worden war.
An den Finanz- und Devisenmärkten wird der Fehlbetrag in der US-Handels- und Leistungsbilanz mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Zur Finanzierung der Defizite benötigen die USA große Kapitalzuflüsse aus dem Ausland. Sollten diese Zuströme ausbleiben, droht eine Dollar-Abwertung mit entsprechenden Auswirkungen für die Weltwirtschaft.
Der Anstieg des Außenhandelsdefizits resultierte vor allem aus rückläufigen Exporten nach China und in die Eurozone. Die gesamten Exporte der USA wiesen den Angaben zufolge im Januar einen Anstieg um 1,4 Prozent auf 180,81 Milliarden Dollar auf, während die Importe um 2,1 Prozent auf den Rekordwert von 233,37 Milliarden Dollar stiegen.
Für Ölimporte bezahlten die USA im Berichtsmonat 28,10 Milliarden Dollar, nach 29,05 Milliarden Dollar im Vormonat. Der durchschnittliche Preis für ein Barrel Öl verringerte sich um 0,32 Dollar auf 103,81 Dollar.
Das reale US-Handelsbilanzdefizit, das Ökonomen verwenden, um den Einfluss des Außenhandels auf das Bruttoinlandsprodukt abzuschätzen, erhöhte sich im Januar auf 49,11 Milliarden Dollar, für den Vormonat wurde der Passivsaldo auf 48,29 Milliarden Dollar beziffert.
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March 09, 2012 09:01 ET (14:01 GMT)
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