
Nur halb so viel Umsatz, aber nach drei Verlustjahren wieder Gewinn: Der Telefonhersteller Gigaset hat im vergangenen Jahr zwar nur 520,6 Millionen Euro umgesetzt, nach über einer Milliarde im Vorjahr, dafür aber mit 17,5 Millionen Euro endlich wieder Gewinn gemacht. 2011 lag der Fehlbetrag noch bei über 100 Millionen Euro, im Jahr zuvor sogar bei 153 Millionen Euro. Die Prognose für das laufende Jahr fällt enttäuschend aus. Wegen der Schuldenkrise erwartet das TecDax-Unternehmen beim Umsatz kein Wachstum, der Gewinn soll wegen Investitionen in neue Produkte sogar sinken. Laut Stephan Heibel war der Tournaround von Gigaset nicht nachhaltig: "Im vergangenen Jahr hat Gigaset den Verkauf von Forderungen vorgenommen. Das hat zu einem einmaligen Liquiditätsschub in der Bilanz geführt." Gigaset will sich künftig stärker auf ausländischen Wachstumsmärkte wie Russland konzentrieren, die Produktpalette zudem mehr auf Internet-Telefonie ausrichten. "Das operative Ergebnis wird, nicht zuletzt aufgrund der Erschließung neuer Wachstumsfelder, aller Voraussicht nach nicht das Niveau des Vorjahres erreichen", hieß es. Die Schlagrichtungen von Gigaset sind für Stephan Heibel dabei nicht überzeugen. So ist weder die Konzentration auf die Festnetzsparte, noch der Ausbau der Internet-Telefonie besonders erfolgsversprechend. "IP-Telefonie ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, Gigaset hat diese Entwicklung jedoch nicht mitgemacht und sucht jetzt neue Lösungen. Von einem Wachstumsmarkt kann man allerdings nicht sprechen", so Stephan Heibel. Auch der Aktie sagt Heibel keine rosige Zukunft voraus: "Für ein KGV von 18 ist Gigaset zu teuer, es wird noch deutlich runter gehen müssen." Die gesamte Einschätzung von Stephan Heibel vom Finanzportal www.aktien-meldungen.de und der Sentiment-Umfrage animusX, sehen Sie im Interview!
Hier geht's zum Video
© 2012 Der Aktionär TV