
"Frankfurter Allgemeine Zeitung" zum Breivik-Prozess:
"Der Rechtsstaat bewährt sich darin, dass er jedes noch so ungeheuere Verbrechen in seine hergebrachten Kategorien zwingt. Norwegen verweigert dem Massenmörder von Oslo und Utoya somit gerade das, worauf es dieser am meisten angelegt hat: Es gibt keinen Sonderstatus für den Mann, der als Einzelner das größte Verbrechen in der neueren Geschichte des Landes begangen hat und der sich mit wahnsinnigen Argumenten gerade einen Sonderstatus herbeireden wollte und offenbar noch immer will. Dass zwei gegensätzliche Gutachten über den Geisteszustand des Angeklagten vorliegen, hat die Verantwortung für die Entscheidung über den Schuldspruch wieder in die Hände des Gerichts gelegt; hätten Psychiater das letzte Wort gehabt, so wäre den Opfern nicht wirklich Gerechtigkeit widerfahren."/rem/DP/he
AXC0004 2012-04-17/05:35