Verder International BV: Analytik-Jena-Vorstand nennt auf Hauptversammlung neue Hintergründe der zweifelhaften Kapitalerhöhung im Januar 2012
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24.04.2012 / 19:38
- Nachfragen des Großaktionärs Verder zeigen Wirkung - Sonderprüfung wird abgelehnt, da staatliche b-mt an Abstimmung teilnahm - Verder schließt juristische Schritte nicht aus
Jena, 24. April 2012. Im Rahmen der heutigen Hauptversammlung der Analytik Jena AG offenbarte der Vorstand der Gesellschaft neue Gründe für die umstrittene Kapitalerhöhung im Januar 2012. So sei die Gesellschaft zu Beginn des Jahres 2012 in akuter Liquiditätsnot gewesen, nachdem eine längerfristig geplante Finanzierung vor dem Hintergrund schlechter Nachrichten aus dem Projektgeschäft geplatzt sei.
'Unter dem Rechtfertigungsdruck durch die drohende Sonderprüfung wurden seitens der Verwaltung der Analytik Jena heute zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen neue Informationen zum gleichen Sachverhalt veröffentlicht', sagte Andries Verder, geschäftsführender Gesellschafter des Analytik-Jena-Großaktionärs Verder International BV, nach Ende der Hauptversammlung heute in Jena. Es ergibt sich allerdings nach wie vor ein Widerspruch aus der seitens des Vorstands jetzt erstmals erwähnten akuten Finanznot zu Beginn des Jahres und der Tatsache, dass die durch die Kapitalerhöhung eingenommenen Mittel von rund EUR 5 Mio. noch heute weitgehend ungenutzt auf den Konten der Analytik Jena AG liegen.
Gleichwohl lehnte die Hauptversammlung den Antrag von Verder auf Sonderprüfung der Kapitalerhöhung im Januar 2012 heute ab. Mit der Zulassung der b-mt Beteiligungsmanagement Thüringen zur Abstimmung durch den Versammlungsleiter war jedoch ausgerechnet derjenige Großaktionär stimmberechtigt, der bei der Kapitalerhöhung im Januar allein zeichnungsberechtigt war und bei dem der Analytik-Jena-Aufsichtsrat Matthias Wierlacher zugleich Aufsichtsratsvorsitzender ist. Ohne diese - juristisch wohl nicht haltbare - Zulassung der bm-t zur Abstimmung wäre der Sonderprüfung zugestimmt worden.
Wenn auch die wahren Gründe für die Kapitalerhöhung nachvollziehbarer werden, ist eine umfänglichere Aufklärung des Sachverhalts weiterhin das Ziel der Verder-Gruppe, die eine gerichtliche Überprüfung der Zulassung der bm-t zur Abstimmung nicht ausschließt.
Vor dem Hintergrund der neu offenbarten Angaben zur finanziellen Lage der Analytik Jena lehnte die Hauptversammlung zudem die durch die Verwaltung beantragte Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien ab. 'Dieser Antrag erschien schon angesichts der Kapitalerhöhung nicht nachvollziehbar, nach den heute gehörten Angaben des Vorstands war er geradezu absurd', so Andries Verder. 'Ich bin froh, dass die anderen Aktionäre dies auch so sehen.'
Über Verder
Der deutsch-niederländische Technologiekonzern VERDER gliedert sich in die Divisionen Laborgeräte und Verdrängerpumpen. Kern des Bereichs Laborgeräte ist die in Haan bei Düsseldorf beheimatete Retsch GmbH, Weltmarktführer bei Geräten zur Probenvorbereitung im Labor. Der Bereich Verdrängerpumpen mit Produktionsstandorten in Großbritannien und der Schweiz liefert Spezialpumpen etwa an die Pharma- und Chemieindustrie, die Lebensmittelindustrie oder die Öl- und Gasbranche. Darüber hinaus hält VERDER eine Beteiligung in Höhe von etwa 15,5 Prozent an der börsennotierten Analytik Jena AG. Die VERDER Gruppe mit etwa 600 Mitarbeitern ist in zweiter Generation in Familienbesitz und wird heute von Andries Verder geführt.
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