Der Chemiekonzern Wacker Chemie
Am Finanzmarkt war die Reaktion ausgesprochen positiv: Wacker-Aktien kletterten in einem festen Markt um mehr als neun Prozent auf 62,70 Euro. Damit waren die Aktien der stärkste MDax-Wert. Händler verwiesen auf die positiven Aussagen zum Geschäftsverlauf. Die Krise in der Solarbranche in Deutschland hatte zuletzt Sorgen über die Lage bei Wacker geschürt. In genau einer Woche wird der Konzern seinen Quartalsbericht veröffentlichen.
Staudigl sieht gute Perspektiven für die Photovoltaik. Der deutliche Preisrückgang bei Polysilicium, Wafern, Zellen und Modulen steigere ihre Wettbewerbsfähigkeit als Energieträger, erklärte er. Das werde zur Erschließung neuer Märkte führen. Wachstumsmärkte der Zukunft seien China, Indien und die USA.
Am Freitag nahm der Konzern im sächsischen Nünchritz eine neue Anlage zur Herstellung von Polysilicium in Betrieb. Das Material wird in der Solar- und Halbleiterindustrie benötigt. Mit der neuen Anlage stiegen die Gesamtinvestitionen von Wacker in Nünchritz seit Übernahme des Standortes 1998 auf rund 1,5 Milliarden Euro.
Die volle Kapazität von 15.000 Tonnen pro Jahr werde voraussichtlich schon in den nächsten Wochen erreicht, hieß es. Insgesamt steigere Wacker die Gesamtmenge in der Produktion von Polysilicium bis Ende 2012 auf rund 52.000 Tonnen pro Jahr. Wenn die momentan in Charleston (US-Bundesstaat Tennessee) gebaute Anlage die volle Leistung erreicht, soll die Produktion bis 2014 auf rund 70.000 Tonnen wachsen. Nach den Worten von Vorstandschef Rudolf Staudigl ist fast das gesamte Polysilicium von Wacker bis Ende 2015 unter Vertrag.
Wacker beliefert nach eigenen Angaben weltweit alle großen Hersteller von Solarzellen mit Polysilicium. Bei der Weiterverarbeitung wird es geschmolzen, zu Blöcken und Stangen kristallisiert und dann in dünne Scheiben geschnitten. Diese Wafer sind wiederum die Grundlage für Solarzellen. Etwa 85 Prozent aller Solarzellen bestehen heute aus Silicium, hieß es./jha/jos/fn/wiz
ISIN DE000WCH8881
AXC0128 2012-04-27/11:27