Der angeschlagene Reiseveranstalter
Thomas Cook
Der Tui-Konkurrent
Die Schulden von von 1,4 Milliarden britischen Pfund (1,7 Mrd Euro) muss das Unternehmen nun nicht vor Mai 2015 zurückzahlen. Um zu Geld zu kommen, will sich Thomas Cook von weiteren Hotels trennen sowie Flugzeuge verkaufen und zurückmieten. Von einem Verkauf der deutschen Fluglinie Condor oder des Frankreich-Geschäfts, über den zuvor spekuliert worden war, ist keine Rede.
Im Gegenzug können die Banken einen Anteil von fünf Prozent zu einem Schnäppchenpreis an dem Unternehmen übernehmen. Außerdem steigen die Zinsen. Bereits im November hatte sich Thomas Cook eine Kreditlinie über 200 Millionen Pfund damit erkauft, dass sich die Banken am Unternehmen beteiligen dürfen. Dieser Teil des Kredits kommt das Unternehmen noch deutlich teurer zu stehen.
Thomas Cook war nach den politischen Umwälzungen im Nahen Osten und einem herben Preiskampf auf dem britischen Reisemarkt in die roten Zahlen gestürzt. Wegen immenser Abschreibungen verbuchte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010/2011 (bis Ende September) einen Verlust von mehr als einer halben Milliarde Pfund. Der langjährige Vorstandschef Manny Fontenla-Novoa nahm im Sommer seinen Hut.
Übergangschef Sam Weihagen versucht mit dem Verkauf von Unternehmensteilen die Verbindlichkeiten zu senken. Zwischen 17 und 19 Flugzeuge will er nun abstoßen und zurückmieten. Nach dem Verkauf der französischen Explorers Hotels sollen die Aktionäre bei einer außerordentlichen Hauptversammlung noch in diesem Monat der Trennung von den HCV Hotels zustimmen. Zudem steht die Tochter Thomas Cook India zur Disposition./zb/kja
ISIN DE000TUAG000 GB00B1VYCH82
AXC0081 2012-05-09/08:43