Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat sich besorgt über die Lage in Griechenland nach dem Wahlsieg der Spar-Gegner bei der Parlamentswahl geäußert. "Meine Sorge ist, was die jüngsten Entwicklungen angeht, sehr groß", sagte er am Mittwoch beim "Europaforum" des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in Brüssel. "Was ich in den letzten Stunden von einigen Politikern aus Griechenland hören musste, finde ich sehr besorgniserregend." Der derzeit mit der Regierungsbildung beauftragte Vorsitzende der griechischen Linken, Alexis Tsipras, verlangt ein Ende der Sparpolitik.
"Das Schicksal Griechenlands in der Eurozone liegt jetzt in den Händen Griechenlands", sagte er. "Griechenland muss jetzt selbst entscheiden, welchen Weg es nehmen will." Griechenland müsse die getroffenen Vereinbarungen über Sparpolitik und Reformen als Gegenleistung für Finanzhilfen einhalten. Er mahnte aber, in der öffentlichen Diskussion in Deutschland müsse man "die teutonische Keule stecken lassen": "Gerade weil wir vorbildlich stark sind in Europa, müssen wir eine besondere Zurückhaltung des Stärkeren pflegen." Er sei beunruhigt durch "teutonisch hochnäsiges Gerede". Deutschland müsse "respektieren, dass Völker ihre eigenen Diskussionsprozesse brauchen"./eb/DP/hbr
AXC0256 2012-05-09/15:06