Washington/Bonn (BoerseGo.de) - Der Solar-Produzent SolarWorld kann aufatmen. Der TecDax-Konzern profitiert wegen seiner Produktionsstätten in den USA von der jüngsten Entscheidung des US-Handelsministeriums gegen chinesische Billig-Solar-Importe. Wegen staatlich subventionierten Preisdumpings wurden nämlich die chinesischen Solar-Importeure mit US-Strafzöllen zwischen 31 und 250 Prozent belegt, teilte das Ministerium seine vorläufige Entscheidung am Donnerstagabend mit. Eine endgültige Entscheidung soll Anfang Oktober getroffen werden.
Vorbörslich schnellte die SolarWorld-Aktie um 1,64 Prozent auf 1,55 Euro. Auch die amerikanischen Branchen-Teilnehmer, wie First Solar, erfreuten sich einer Aufwertung an der Wall Street. Chinesische Papiere, wie das von Trina Solar, sackten unterdessen ab.
SolarWorld-Chef Frank Asbeck sieht in der Entscheidung des US-Ministeriums auch ein "Signal für Europa, wo vergleichbare Maßnahmen greifen müssen". Der deutsche Konzern hatte seinerzeit gemeinsam mit anderen US-Konkurrenten mit einer Klage in den USA die Sache ins Rollen gebracht.
Die US-Unternehmensvereinigung Coalition for Affordable Solar Energy (CASE) warnte jedoch zugleich vor Vergeltungsmaßnahmen der chinesischen Regierung. Diese könnten zehntausende Jobs in den USA kosten.