Facebook steht endgültig vor einem der größten Börsengänge aller Zeiten. Weil sich die Investoren um einen Anteil am boomenden Sozialen Netzwerk reißen, verkaufen die Alteigentümer um Gründer Mark Zuckerberg mehr eigene Aktien als ursprünglich geplant. Das treibt das Gesamtvolumen in schwindelerregende Höhen. Mit erwarteten Einnahmen von zunächst 16 Milliarden Dollar (12,3 Mrd Euro) rückt Facebook in die absolute Topliga der Börsengänge auf.
Wie aus dem am Mittwoch aktualisierten Börsenprospekt hervorgeht, wechseln nun 421 Millionen Anteilsscheine zu einem Stückpreis zwischen 34 und 38 Dollar den Besitzer. Ursprünglich sollten 337 Millionen Aktien auf den Markt kommen - und das zu einem geringeren Einzelpreis. Die Preisspanne hatte Facebook erst am Vortag angehoben. Ganz zu Beginn hatte Facebook gerade einmal Einnahmen von 5 Milliarden Dollar angepeilt und damit weniger als einem Drittel der heutigen Summe.
Zusammen mit der sogenannten Mehrzuteilungsoption - eine Art
Aktienreserve der beteiligten Banken - könnte der Börsengang sogar
auf bis zu 18,4 Milliarden Dollar anschwellen. Damit würde Facebook
an die beiden größten Börsengänge der US-Geschichte anschließen: Die
Kreditkartenfirma Visa <3V64.FSE>
Der endgültige Preis wird erst kurz vor dem ersten Handelstag an
der New Yorker Technologiebörse Nasdaq bekanntgegeben. Das dürfte
der kommende Freitag sein (18. Mai). Es wäre der krönende Abschluss
monatelanger Vorbereitungen. Zu den Banken, die beim Börsengang
helfen, gehört auch die Deutsche Bank
Der Anstieg der Einnahmen dürfte allerdings die Diskussion
darüber weiter anfachen, ob Facebook nicht doch überbewertet ist. Im
vergangenen Jahr machte das Unternehmen gerade einmal 3,7 Milliarden
Dollar Umsatz und 1 Milliarde Dollar Gewinn. Andere Internetfirmen,
die jüngst an die Börse gegangen waren, kosten mittlerweile deutlich
weniger als zum Start. Ein Beispiel ist das Schnäppchenportal
Groupon
Facebook besitzt jedoch einen Schatz: seine rund 900 Millionen Mitglieder. In Deutschland sind es nach Daten des IT-Analyse-Unternehmens Social Bakers 23,6 Millionen. Sein Geld macht das Netzwerk durch Werbung - und die Einnahmen müssen noch viel kräftiger sprudeln, will Facebook seine angepeilte Gesamtbewertung von mehr als 100 Milliarden Dollar rechtfertigen.
Der Opel-Mutterkonzern General Motors
Es geht zwar nur um ein Budget von 10 Millionen Dollar - für Facebook wäre es jedoch ein negatives Signal zur denkbar schlechtesten Zeit. General Motors ist einer der größten Werbetreibenden. Unabhängig von klassischen Anzeigen betreibt der Konzern auch eine eigene Facebook-Seite. Deren Inhalte seien "effektiv und wichtig", sagte Marketingchef Joel Ewanick dem "Wall Street Journal"./das/so/DP/edh
ISIN DE0005140008 US37045V1008 US92826C8394 US3994731079
AXC0214 2012-05-16/14:31