Athen (BoerseGo.de) - In Griechenland hat drei Wochen vor den Neuwahlen die konservative Partei Nea Dimokratia (ND) das radikal linke Bündnis (Syriza) in Umfragen überholt. Doch das Kopf-an-Kopf-Rennen bleibt knapp. Ergebnis von vier Umfragen ist, dass die Konservativen mit 23,3 bis 25,8 Prozent die Nase vorn haben, wurde am Montag bekannt. Der Euro profitierte von der Entwicklung und legte im frühen Handel zu. 80 Prozent der befragten Griechen wollen die Zugehörigkeit zur Eurozone beibehalten.
Das Linksbündnis Syriza folgt jedoch auf dem Fuße mit 20,1 bis 23,2 Prozent. Die einst stärkste Kraft im Lande, die Panhellenische Sozialistische Bewegung (Pasok), fällt dagegen mit Ergebnissen zwischen 12,6 und 14 Prozent weiter ab. Die übrigen Parteien wiesen ebenfalls deutliche Verluste bei der Wählerbeliebtheit auf.
Dennoch, von Aufatmen kann keine Rede sein. Denn die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass es wieder keine absolute Mehrheit für eine Partei geben wird. Schon nach der letzten Wahl Anfang Mai kam keine Koalition in dem von schweren Unruhen bewegten Land zustande. In Athen führt derzeit eine Übergangsregierung die Geschäfte.
Syriza unter Chef Alexis Tsipras spricht sich für ein Aussetzen der strengen Sparmaßnahmen aus und nimmt damit auch einen Euro-Austritt billigend in Kauf. Die konservative ND unter Antonis Samaras hingegen will weiter mit der Geldgeber-Troika aus EU, IWF und EZB zusammenarbeiten, jedoch eine Lockerung des Sparprogramms erwirken, um die Chance auf wirtschaftliches Wachstum nicht zu ersticken und den radikalen Kräften im Lande den Wind aus den Segeln zu nehmen. Zudem fordert sie mehr Investitionen.