Von Archibald Preuschat DOW JONES NEWSWIRES
AMSTERDAM (Dow Jones)--Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN hat offenbar eine Offerte des spanischen Wettbewerbers Telefonica für seine deutsche Tochter E-Plus abgelehnt. Dies sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person Dow Jones Newswires. Detaillierte Informationen über die Höhe des Gebots der Spanier, deren Tochter O2 am deutschen Markt der kleinste Mobilfunkanbieter ist, konnte die Person nicht nennen. Die Royal KPN NV habe die Offerte als zu niedrig zurückgewiesen.
Die Telefonica SA habe das Gebot trotz ihres hohen Schuldenbergs von 57 Milliarden Euro unterbreitet. Denn sie habe die Offerte von America Movil für weitere KPN-Aktien als Art "Kriegserklärung" betrachtet, sagte die Person. KPN hatte auch hier mit dem Hinweis auf Unterbewertung abgewunken.
Ein Sprecher von Telefonica wollte sich zu den Informationen nicht äußern. KPN wollte diese ebensowenig kommentieren. Ein Sprecher verwies auf ein Statement vom Freitag, wonach KPN alle strategischen Optionen für E-Plus prüft.
E-Plus, die Nummer drei mit knapp 16 Prozent Marktanteil in Deutschland ist hochprofitabel und trug 2011 mit 3,24 Milliarden Euro ein Viertel zum KPN-Umsatz bei.
America Movil und Telefonica sind die Nummer 1 beziehungsweise 2 auf dem lateinamerikanischen Telekommunikationsmarkt und kämpfen in Ländern wie Mexiko und Brasilien erbittert um Kunden.
Das von dem Milliardär Carlos Slim kontrollierte mexikanische Unternehmen America Movil will seinen Anteil an KPN von aktuell 4,8 Prozent auf 27,7 Prozent erhöhen und bietet 8 Euro je Aktie.
-Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/bam
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June 03, 2012 11:01 ET (15:01 GMT)
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