Der weltgrößte Nutzfahrzeug-Hersteller Daimler sieht nach wie vor großes Wachstumspotenzial in Schwellenländern, rechnet in den kommenden Jahren aber auch in Ländern wie China mit wachsenden Anforderungen an die Branche. Auf den neuen Märkten würden künftig stärker Technologien nachgefragt, die für Industrienationen entwickelt worden seien, sagte Daimler-Trucks-Chef Andreas Renschler auf einer Veranstaltung des Verbandes der Automobilindustrie im Vorlauf der IAA Nutzfahrzeuge (20. bis 27. September 2012).
In der Triade - also in Europa, Nordamerika und Japan - gewinne die Kraftstoffeffizienz als größter Block der Betriebskosten weiter an Bedeutung. "Diese Entwicklung beschränkt sich nicht auf die traditionellen Märkte. Auch in den Emerging Markets beobachten wir zunehmend diesen Trend", sagte Renschler laut Redetext.
In Ländern wie China, Brasilien und Russland werde zunehmend das Thema "Total Cost of Ownership" entdeckt - und damit die Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor. Für die etablierten Nutzfahrzeughersteller sind die wachsenden Anforderungen laut Renschler Herausforderung und Chance zugleich. "Denn wir können unsere Erfahrung und unser Know-how aus Europa auch in den neuen Märkten nutzen und weitergeben".
Zwar sei die Lage beispielsweise in Lateinamerika momentan angespannt. Auf dem wichtigen brasilianischen Markt beispielsweise werden die Umweltanforderungen deutlich hochgeschraubt, was aktuell zu einer flauen Nachfrage führt. "Aber die langfristigen Wachstumsaussichten sind gut", sagte Renschler. Alleine in China werde der Markt für mittelschwere und schwere Trucks in den kommenden zehn Jahren wohl um rund die Hälfte zulegen.
Die IAA Nutzfahrzeuge ist die wichtigste Truck-Messe der Welt. Die im September startende 64. Auflage steht unter dem Motto "Nutzfahrzeuge - Motor der Zukunft". Die Messe findet in Hannover statt.
2012 ist für die Nutzfahrzeugbranche kein einfaches Jahr: In Europa treibt die Schuldenkrise ihr Unwesen und sorgt für deutlich sinkende Verkaufszahlen, und auch in Brasilien und China läuft es nicht rund. Weltweit gesehen ist aber trotzdem mit einem Zuwachs des Nutzfahrzeugabsatzes zu rechnen. Der VDA erwartet dank der starken Nachfrage in Teilen Asiens und den USA beispielsweise ein Plus von fünf Prozent.
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June 22, 2012 05:00 ET (09:00 GMT)
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