Von Melodie Warner
Rückschlag für die US-Pharmakonzerne Bristol-Myers und Pfizer. Sie können der deutschen Bayer AG zunächst keine Konkurrenz bei einem potenziellen Blockbuster-Medikament machen. Denn die US-Gesundheitsbehörde FDA fordert von den beiden Gesellschaften noch zusätzliche Informationen, ehe sie ihrem Mittel Eliquis den Segen auch für die Schlaganfallprophylaxe bei Patienten mit Vorhofflimmern gibt. Bayers Xarelto ist in dieser Indikation seit November 2011 in den USA zugelassen.
Die Behörde fordere weitere Informationen zum Datenmanagement und zu einer Versuchsreihe, neue Studien verlange sie nicht, teilten die beiden Unternehmen mit. Sie wollen mit der FDA zusammenarbeiten und ihre Fragen beantworten. Wie lange sich die mögliche Zulassungserweiterung nun verzögern wird, ist noch unklar. In Europa ist der Gerinnungshemmer Eliquis zur Schlaganfallprophylaxe nach Hüft- und Knieoperationen zugelassen.
Im frühen US-Handel verliert die Aktie von Bristol-Myers 3,7 Prozent, Pfizer büßen 1,8 Prozent ein. Die Aktie von Bayer profitiert dagegen an der Frankfurter Börse und legt in einem schwachen Umfeld leicht um 0,2 Prozent zu.
Eliquis ist nach Ansicht von Analysten eine Herausforderung für das Bayer-Mittel Xarelto, dem der Konzern einen Jahresumsatz von insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro zutraut. Denn die nun noch auf Eis liegende Indikation ist auch die Königsindikation von Xarelto. Die Produkte konkurrieren in dem hart umkämpften Markt zudem mit Pradaxa von Boehringer Ingelheim.
Die FDA hatte auch Bayer vergangene Woche einen Korb gegeben und den Hoffnungsträger Xarelto nicht zur Behandlung bei einer weiteren Erkrankung zugelassen. Auch von den Leverkusener fordert die FDA zunächst noch weitere Informationen, um über die Zulassung in der weiteren Indikation akutes Koronarsyndrom (ACS) zu entscheiden.
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June 25, 2012 10:14 ET (14:14 GMT)
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