Bitterfeld-Wolfen (BoerseGo.de) - Für den stark verschuldeten Solarzellenhersteller Q-Cells mit Sitz in Bitterfeld-Wolfen (Bundesland Sachsen-Anhalt) wurde drei Monate nach seinem Insolvenzantrag offiziell das Insolvenzverfahren am Amtsgericht Dessau-Roßlau eröffnet.
"Das Amtsgericht Dessau/Roßlau hat am 1. Juli 2012 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Q-Cells SE wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Henning Schorisch, Halle/Saale, bestellt. Schorisch will den Geschäftsbetrieb des Unternehmens vorerst fortführen. Entlassungen sind zurzeit keine geplant", wie Q-Cells auf seiner Website mitteilte.
Mit der Insolvenzeröffnung wird Q-Cells auch kein das Insolvenzgeld mehr erhalten und muss die Löhne und Gehälter der rund 1.300 Mitarbeiter wieder selbst bezahlen. Aufgrund einer laut Q-Cells zuletzt zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung im vergangenen Quartal müssen zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens keine Entlassungen ausgesprochen werden.
Unterdessen wurde bereits am Freitag bekannt, das Q-Cells Interesse bei dem südkoreanischen Mischkonzerns Hanwha geweckt hat. Das koreanische Unternehmen mit Sitz in Seoul erwägt Q-Cells zu schlucken, wie ein Hanwha-Sprecher in Seoul mitteilte. Nähere Angaben wollte der Hanwha-Sprecher aber nicht machen. Q-Cells wollte während des Investorenprozesses ebenfalls keinen Kommentar abgeben. Es gibt jedoch "eine Reihe von Interessenten", ließ Q-Cells verlauten.
Neben einem möglichen Verkauf liegt aber auch die Sanierung im Rahmen eines Insolvenzplanes weiter auf dem Tisch, betonte Q-Cells. "Die Entscheidung, welche Option zum Zuge kommt, orientiert sich daran, welcher Weg eine bestmögliche Befriedigung der Gläubiger und auch eine Fortführung des Unternehmens ermöglicht".