Wirtschaftspublizist Michael Hörl bezweifelt anti-kapitalistische Vorwürfe massiv und will sie auf 432 Seiten widerlegen. Er erklärt
Missverständnisse zu Globalisierung und Kapitalismus auf einfach verständliche Art und will eine liberale Zivilgesellschaft
aufbauen.
- Wachsen Konzerne gefährlich unkontrolliert? Erstmals wird hier nachgerechnet.
- Werden Hungernde und Arme wirklich mehr - wächst die "Kluft"?
- Schrumpft die Mittelschicht (laut DIW und SPIEGEL) oder schürt man nur die Abstiegsangst?
- Was ist am Regionalgeld dran und zwingt der Zinseszinseffekt zum Wachstum?
Bekannt wurde der Österreicher durch "Europas erstes Globalisierungskritik-kritisches Buch", "Die Finanzkrise und die Gier der
kleinen Leute".
Die lange Rezension, falls wir den Platz dazu hätten:
Die Gemeinwohl-Falle von Michael Hörl ist die Antwort auf die Thesen von Globalisierungskritikern wie Christian Felber ("Attac
Österreich") oder Jean Ziegler. Für Hörl stehen viele prominente Vorwürfe auf wackeligen Beinen, manche wären frei erfunden.
Nachfolgend die Kritik Hörls an ausgesuchten Thesen:
Vorwurf an Mainstream: "Schüren sozialer Abstiegsangst
Laut Hörl zögert das politische Establishment Deutschlands nicht, die sozialen Abstiegsängste seiner Bevölkerung künstlich zu
schüren. So hätte DER SPIEGEL 2008 und 2010 seine Warnung "Deutschlands Mittelschichten schrumpfen!" mit Schreckensszenarien
("Soziologen fürchten Erosion der Mittelschicht!", "Elendsquartiere drohen!") aufgebauscht. Beim Nachrechnen der DIW-Zahlen kam man
aber zum Ergebnis, dass die Mittelschicht im Jahr 2009 fast auf die Kommastelle genau so mächtig war wie 1993. Bei steigender
Tendenz. Die Bundesagentur für Arbeit hätte für 2012 sogar ein weiteres starkes Absinken der Armut konstatiert.
Felber: "Wirtschaftswachstum in den 90igern nur 1,1% p.a.!"
Nach Christian Felber wäre das durchschnittliche Weltwirtschaftswachstum der 90er Jahre nur bei 1,1% gelegen. Je liberalisierter die
Volkswirtschaft, desto niedriger wäre das Wachstum. Hörl zitiert Zahlen des IWFs, nach denen das reale Wachstum beim Dreifachen der
Felber-Angaben gelegen wären - alleine 1999 wären es fast 5% gewesen. Hörl merkt an, dass Reallohnsteigerungen von über 10% in
Indien oder China erst ab dem Zeitpunkt erzielt worden wären, nachdem man deren Wirtschaft liberalisiert hatte.
Jean Ziegler: "54 Mrd. Dollar an den Süden, 436 Mrd. Dollar Rückfluss an den Norden!"
Jean Ziegler behaupte, die Länder der Dritten Welt hätten 54 Milliarden Euro an Entwicklungshilfegeldern erhalten, während sie im
gleichen Zeitraum 436 Milliarden für Kredite geleistet hätten. Hörl bestätigt die Existenz der Zahl von 436 Milliarden Euro zwar -
doch beträfe sie Zahlungen von Ländern wie Polen, China oder Russland. Den ärmsten Ländern wären die Schulden hingegen erlassen
worden.
"Hartz IV": sinkende, statt steigende Armut
Nach Hörl hätte Deutschlands linker Mainstream das Land auf steigende Armenzahlen wegen "Hartz IV" eingeschworen - doch es geschah
genau das Gegenteil: die Arbeitslosenzahlen sanken massiv, ebenso die Armenzahlen aber auch das Ausmaß der Ungleichheit, der
Gini-Koeffizient. Das Fehlen von "Hartz IV" gelte in Wirtschaftskreisen heute als die Ursache für die hohe Arbeitslosigkeit in
Spanien oder Italien.
Die Angst vor dem Monopol-Kapitalismus
Karl Marx verbalisierte als erster die Angst vor unkontrolliert wachsenden Konzernen. Doch gibt es von allen Firmen, die zu Zeiten
Marx' am Kurszettel der Londoner Börse standen, wahrscheinlich heute keine einzige überlebende mehr - geschweige denn, dass sie die
Welt kontrollieren würde.
Tatsächlich sinkt der relative Anteil vieler Konzerne am Welt-BIP. Und von den 15 weltgrößten Konzernen aus dem Jahre 1970 sind
heute nur mehr drei unter den "Top 15".
Der Business Plan für Afrika
Hörl kommt zum Schluss, dass "Afrikaner wahrscheinlich zu Gemeinwohl-orientiert dächten" - und hat deshalb einen "Business Plan für
Afrika entwickelt. Ähnlich einem sehr erfolgreichen "Post Graduate" an den Tourismusschulen Klessheim für Studenten aus der Dritten
Welt will Hörl Strukturen in Afrika aufbauen, die die Förderung von Innovation und (profitorientiertem) Unternehmertum begünstigen.
Hörl klärt Irrtümer über unsere Wirtschaft auf
Der Wirtschaftspädagoge und Betriebswirt hat 23 Irrtümer über die Wirtschaft gesammelt und erklärt sie anschaulich und einfach.
Dabei rechnet er vor, warum "mieten arm" und "Umverteilung nicht reich" machen. Vor dem Zinseszinseffekt bräuchte niemand Angst zu
haben.
Hörl will liberale Zivilgesellschaft in Österreich begründen
Hörl will eine (wirtschafts-) liberale Zivilgesellschaft begründen und hat dazu 19 Ideen entwickelt. Sein Hauptanliegen ist dabei
die Schaffung von mehr Demokratie durch Subventionsabbau, eine pluralistischere Medienlandschaft und die Förderung
wirtschaftswissenschaftlicher Kenntnisse in der Gesellschaft.
Der Betriebswirt und Wirtschaftspädagoge MMag. Michael Hörl hat 2011 Europas erstes "Globalisierungskritik-kritisches" Buch
veröffentlicht; "Die Finanzkrise und die Gier der kleinen Leute". 2012 folgt jetzt sein Fortsetzungsbuch "Die Gemeinwohl-Falle - Wie
man mit Halb- und Unwahrheiten eine Gesellschaft aufwiegelt".
http://www.michaelhoerl.at/
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July 17, 2012 02:32 ET (06:32 GMT)