Der US-Investor Lone Star bleibt vorerst auf der rote Zahlen schreibenden Mittelstandsbank IKB sitzen. "Es ist momentan keine sehr gute Zeit, um ein Geldinstitut zu verkaufen", sagte der Europa-Chef von Lone Star, Bruno Scherrer, der "Financial Times Deutschland" (Montag). Zurzeit gebe es keinen Verkaufsprozess. Allerdings betonte Scherrer, dass sich trotzdem regelmäßig potenzielle Käufer bei Lone Star meldeten: "Unter den richtigen Rahmenbedingungen wäre der Deal in jedem Fall möglich." Lone Star hatte 2008 die Mehrheit an der IKB von der staatlichen KfW übernommen. 2010 war dann ein Verkaufsprozess gestartet worden.
Im Geschäftsjahr 2011/12 (Ende März) wies die IKB infolge der europäischen Staatsschuldenkrise 517 Millionen Euro Verlust aus. Die Kernkapitalquote sank von 11,2 auf 9,4 Prozent. Ob Lone Star bereit wäre, Kapital nachzuschießen, ließ Scherrer im FTD-Gespräch offen: "Dieser Frage widmen wir uns erst dann, wenn sie sich gegebenenfalls stellt." Die Düsseldorfer Mittelstandsbank sei fundamental gesund, betonte Scherrer, der zugleich auch der Aufsichtsratsvorsitzende der IKB ist. "Der Großteil der Probleme liegt hinter uns. Die Kreditausfallraten im Mittelstandsgeschäft sind historisch niedrig." Der Umfang der genutzten Bundesgarantien werde weiter sinken./vd/DP/wiz
AXC0062 2012-07-30/10:48