Lufthansa/Germanwings: Besser als Autarkie
Der Chef von Europas größter Fluggesellschaft Lufthansa, Christoph Franz, krempelt den Konzern derzeit kräftig um. Er investiert in neue Langstreckenflugzeuge, um den Konkurrenten aus der Golfregion Paroli zu bieten. Gut so.
Das alles nutzt aber nur wenig, wenn es daheim nicht rund läuft. Vor allem mit der seit Jahren defizitären Billigfliegertochter Germanwings und den Direktverbindungen abseits der großen Drehkreuze in Frankfurt und München läuft nun mal gar nichts rund. Es ist deshalb nur folgerichtig, dass Franz das Kurzstreckenprogramm künftig in einer eigenen Gesellschaft bündeln will. Dadurch können teure Doppelstrukturen vermieden werden, und die Verbindungen lassen sich besser aufeinander abstimmen.
Franz bricht dabei mit der Konzerntradition seines Vorgängers Wolfgang Mayrhuber, der Töchter wie Germanwings autark wirtschaften ließ. Die Bündelung nun ist Teil eines größeren Restrukturierungsprogramms, mit dem Lufthansa das Ergebnis um 1,5 Mrd. Euro im Jahr verbessern will. Und sie dient der Schadensbegrenzung: Allein Germanwings flog 2011 einen Verlust von 52 Mio. Euro ein. Bei den dezentralen Verbindungen unter dem Label Lufthansa fiel sogar ein Defizit in dreistelliger Millionenhöhe an.
Der Konzern sollte nun aufpassen, dass aus einer Schadensbegrenzung an einer Stelle nicht ein Nachteil an anderer Stelle erwächst: Bislang ist Köln der Standort von Germanwings. Möglicherweise wird aber die neue Gesellschaft am neuen Berliner Großflughafen angesiedelt werden.
Offenbar locken Subventionen und der Prestigegewinn, am Hauptstadtairport mit einer wichtigen Tochterfirma zu residieren. Sicher, das sind gute Gründe. Ob diese es aber auch rechtfertigen, sich aus der für den Flugverkehr so wichtigen und bevölkerungsreichen Region Rhein-Ruhr zurückzuziehen, ist doch sehr fraglich.
Die Leitartikel und weitere Kommentare finden Sie unter: http://www.ftd.de/meinungshungrige
Mit freundlichen Grüßen
G+J Wirtschaftsmedien AG & Co. KG
Agenda
Am Baumwall 11
20459 Hamburg
www.guj.de
[www.capital.de] [www.impulse.de] [www.boerse-online.de] [www.ftd.de]
G+J Wirtschaftsmedien AG & Co. KG | Sitz: Hamburg, Amtsgericht Hamburg HRA 92810 |
Komplementärin: Gruner + Jahr AG & Co KG | Sitz: Hamburg, Amtsgericht Hamburg HRA 102257 |
persönlich haftende Gesellschafterin: Druck- und Verlagshaus Gruner + Jahr Aktiengesellschaft |
Sitz: Hamburg, Amtsgericht Hamburg HRB 93683 | Vorstand: Dr. Bernd Buchholz (Vors.),
Dr. Torsten-Jörn Klein, Achim Twardy | Vorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Thomas Rabe (END) Dow Jones NewswiresAugust 01, 2012 12:21 ET (16:21 GMT)
Der Chef von Europas größter Fluggesellschaft Lufthansa, Christoph Franz, krempelt den Konzern derzeit kräftig um. Er investiert in neue Langstreckenflugzeuge, um den Konkurrenten aus der Golfregion Paroli zu bieten. Gut so.
Das alles nutzt aber nur wenig, wenn es daheim nicht rund läuft. Vor allem mit der seit Jahren defizitären Billigfliegertochter Germanwings und den Direktverbindungen abseits der großen Drehkreuze in Frankfurt und München läuft nun mal gar nichts rund. Es ist deshalb nur folgerichtig, dass Franz das Kurzstreckenprogramm künftig in einer eigenen Gesellschaft bündeln will. Dadurch können teure Doppelstrukturen vermieden werden, und die Verbindungen lassen sich besser aufeinander abstimmen.
Franz bricht dabei mit der Konzerntradition seines Vorgängers Wolfgang Mayrhuber, der Töchter wie Germanwings autark wirtschaften ließ. Die Bündelung nun ist Teil eines größeren Restrukturierungsprogramms, mit dem Lufthansa das Ergebnis um 1,5 Mrd. Euro im Jahr verbessern will. Und sie dient der Schadensbegrenzung: Allein Germanwings flog 2011 einen Verlust von 52 Mio. Euro ein. Bei den dezentralen Verbindungen unter dem Label Lufthansa fiel sogar ein Defizit in dreistelliger Millionenhöhe an.
Der Konzern sollte nun aufpassen, dass aus einer Schadensbegrenzung an einer Stelle nicht ein Nachteil an anderer Stelle erwächst: Bislang ist Köln der Standort von Germanwings. Möglicherweise wird aber die neue Gesellschaft am neuen Berliner Großflughafen angesiedelt werden.
Offenbar locken Subventionen und der Prestigegewinn, am Hauptstadtairport mit einer wichtigen Tochterfirma zu residieren. Sicher, das sind gute Gründe. Ob diese es aber auch rechtfertigen, sich aus der für den Flugverkehr so wichtigen und bevölkerungsreichen Region Rhein-Ruhr zurückzuziehen, ist doch sehr fraglich.
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