Die schwächelnde Weltwirtschaft bremst den britisch-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto. In der ersten Jahreshälfte sackte der Überschuss um 22 Prozent auf 5,9 Milliarden US-Dollar (4,8 Mrd Euro) ab, wie das Unternehmen am Mittwoch in London mitteilte. Damit hielt es sich aber besser als von Analysten erwartet. Dazu trug auch ein positiver Steuereffekt in Australien bei, der das Ergebnis mit einer Milliarde Dollar stützte.
Das Geschäft litt unter den gesunkenen Eisenerzpreisen. In der
ersten Jahreshälfte waren diese um 21 Prozent gesunken, seitdem ist
es weitere 13 Prozent nach unten gegangen. Dies trifft Rio Tinto
hart. Der Konzern ist der zweitgrößte Erzförderer der Welt nach der
brasilianischen Vale. Analysten sehen in der großen Abhängigkeit vom
Eisenerzmarkt ein hohes Risiko für Rio Tinto. Die Konkurrenten BHP
Billiton
Kurzfristig bleibt Rio Tinto vorsichtig, hält die langfristigen Wachstumsaussichten aber weiter für gut. An seinem umfangreichen Investitionsprogramm zur Erschließung neuer Minen hält der Konzern deshalb fest. In diesem Jahr sollen dafür 16 Milliarden Dollar ausgegeben werden. Die Aktionäre bekommen trotz des Gewinneinbruchs eine höhere Zwischendividende von 72,5 US-Cent, 34 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Xstrata hatte am Vortag einen Gewinneinbruch von einem Drittel gemeldet. Angesichts der trüben Wirtschaftsaussichten dampfte das Unternehmen wie auch der weltgrößte Bergbaukonzern BHP Billiton bereits im Mai seine Investitionspläne ein.
Im vergangenen Jahr hatte Rio Tinto wegen Abschreibungen von fast 9 Milliarden US-Dollar auf den erst 2007 erworbenen Aluminiumkonzern Alcan einen Gewinneinbruch von fast 60 Prozent auf 5,8 Milliarden US-Dollar verbucht./enl/she/fbr
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AXC0175 2012-08-08/14:38