Fitch bestätigt Deutschland trotz Gefahren mit Bestnote
LONDON - Wegen der hohen Wirtschaftskraft hat die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit Deutschlands mit der Bestnote bestätigt. Die Bonität Deutschlands werde also weiterhin mit "AAA" bewertet, teilte Fitch am Mittwoch in London mit. Es drohe auch keine Herabstufung. Der Ausblick bleibe 'stabil'. Fitch sieht durch die Krise in der Eurozone aber auch Gefahren für Deutschland.
USA: Produktivität steigt im zweiten Quartal stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA ist die Produktivität im zweiten Quartal stärker als erwartet gestiegen. Auf das Jahr hochgerechnet (annualisiert) habe die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft um 1,6 Prozent zugelegt, teilte das US-Arbeitsministerium am Mittwoch auf Basis vorläufiger Daten in Washington mit. Volkswirte hatten einen etwas schwächeren Zuwachs von 1,4 Prozent erwartet. Im ersten Quartal war die Produktivität noch um revidierte 0,5 (zunächst: 0,9) Prozent gesunken.
Deutsche Wirtschaft gerät langsam in den Sog der Schuldenkrise
BERLIN/WIESBADEN - Die deutsche Wirtschaft beginnt langsam in den Abwärtssog der Euro-Schuldenkrise hineingezogen zu werden. Im Juni sind sowohl die Produktion im verarbeitenden Gewerbe als auch die deutschen Exporte stärker als erwartet zurückgefallen. Während das Wirtschaftsministerium einen unerwartet deutlichen Rückgang der Gesamtproduktion um 0,9 Prozent zum Vormonat meldete, fielen die deutschen Exporte im Monatsvergleich laut Statistischem Bundesamt um 1,5 Prozent. Auch hier hatten Volkswirte einen weniger starken Rückschlag erwartet. Nach ersten Einschätzungen von Experten müssen sich die Deutschen nun in der zweiten Jahreshälfte auf eine "Wachstumsdelle" einstellen.
Rot-grüne Eckpunkte für Vermögensteuer - Freibetrag zwei Millionen
DÜSSELDORF - SPD und Grüne machen Druck für die Wiedereinführung der Vermögensteuer. Eine Arbeitsgruppe der von ihnen regierten Bundesländer hat dazu Eckpunkte erarbeitet. Grundsätzlich sollen demnach Großvermögen von mehr als zwei Millionen Euro jährlich mit einem Prozent besteuert werden. Der Freibetrag für Ehepaare soll doppelt so hoch sein, wie der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) am Mittwoch in Düsseldorf berichtete. Sein Land, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hamburg wollen nach der Sommerpause eine entsprechende Bundesratsinitiative einbringen.
Düstere Prognose für Griechenland - S&P senkt Ausblick
LONDON/ATHEN - Das pleitebedrohte Griechenland muss eine neue Hiobsbotschaft wegstecken. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat dem krisengeschüttelten Euroland eine weitere Herabstufung der bereits extrem niedrigen Kreditwürdigkeit angedroht. Der Ausblick wurde auf "negativ" gesetzt, die aktuelle Einstufung bleibt bei "CCC". Bereits mit dieser Bewertung gelten Anleihen aus Griechenland als hochspekulativ. Die aktuelle Note liegt nur vier Stufen über einem Kreditausfall ("D").
Viele Griechen erschleichen sich weiter Renten
ATHEN - In Griechenland erschleichen sich Bürger trotz intensiver Kontrollen Zuschüsse und Renten. Die Behörden können für jede zehnte Rente nicht sicher feststellen, ob sie rechtmäßig ist und an wen sie genau ausgezahlt wird. Dies sagte am Mittwoch der Chef der Behörde, die die Bücher der Rentenkassen prüft, im griechischen Radio. "Etwa jede zehnte Rente kann nicht richtig verifiziert werden, an wen sie denn geht", sagte der Chef der Kontrollbehörde Charis Theocharis.
Studie: Junge sparen mehr als ihre Eltern
FRANKFURT/MAIN - Die vermeintlich konsumorientierte Jugend in Deutschland ist einer Studie zufolge besonders sparsam. Junge Menschen legen fast ein Drittel des ihnen zur Verfügung stehenden Geldes zurück, hat eine am Mittwoch vorgestellte repräsentative Online-Umfrage im Auftrag der Deutschen Bank ergeben. Die Sparquote liegt mit 28 Prozent deutlich über dem Schnitt sämtlicher Haushalte. Diese sparten im vorigen Jahr 11 Prozent ihres Nettos-Einkommens und erreichen damit im internationalen Vergleich einen sehr hohen Wert.
Studie: Westeuropas Automärkte könnten in tiefe Rezession stürzen
DUISBURG - Die Schuldenkrise in der Eurozone droht Westeuropas Automärkte nach Einschätzung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer in eine tiefe Rezession zu stürzen. "Das Jahr 2013 wird nach unserer Prognose die schlechtesten Autoverkäufe seit 1993 bringen", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des von Dudenhöffer geleiteten Center Automotive Research (CAR) der Uni Duisburg-Essen. "Die Krise ist nicht vorbei, sie ist am Beginn."
Proteste und Kritik an Sparpaket für öffentliche Ausgaben in Italien
ROM - Italien setzt den Rotstift bei den öffentlichen Ausgaben des hoch verschuldeten Landes an - trotz des anhaltenden Widerstands von Bürgermeistern, Regionalpolitikern und Gewerkschaften. Eine Mehrheit im Parlament sei allerdings unzufrieden mit dem Sparpaket, meinte am Mittwoch die liberale "La Stampa". Große Gewerkschaften planen am 28. September einen Generalstreik dagegen.
BoE erwartet schleppenden Konjunkturerholung und geringen Preisauftrieb
LONDON - Die britische Wirtschaft wird nach Einschätzung der Notenbank nur langsam aus der Rezession herauskommen. Die Einschätzung der künftige konjunkturellen Entwicklung Großbritanniens habe sich im Vergleich zu der vorangegangenen Bewertung im Mai eingetrübt, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Inflationsbericht der Bank of England (BoE). Laut den Mitgliedern des geldpolitischen Ausschusses werde es zwei Jahre dauern, bis die britische Wirtschaft wieder "auf Vorkrisen-Niveau wachsen werden".
Anleiheauktion: Deutschland sammelt weiter Milliarden zu Minizinsen ein
FRANKFURT - Der Bund ist am Niedrigzinsrekord gescheitert, kommt aber nach wie vor zu extrem günstigen Bedingungen an neues Geld. Bei einer Aufstockung zehnjähriger Bundesanleihen um 3,4 Milliarden Euro fiel der Hammer am Mittwoch bei einer durchschnittlichen Rendite von 1,42 Prozent, wie die mit dem Schuldenmanagement des Bunds beauftragte Finanzagentur mitteilte. Bei der letzten Versteigerung am 11. Juli hatte die Rendite noch etwas niedriger bei 1,31 Prozent gelegen und damit den tiefsten Stand aller Zeiten erreicht. Die Nachfrage stieg dagegen leicht gegenüber der vorherigen Auktion an und hätte ausgereicht, um das 1,8-fache der Papiere zu platzieren.
Französische Nationalbank rechnet erneut mit Konjunkturminus
PARIS - Die französische Nationalbank rechnet für das dritte Quartal 2012 mit einer weiterhin schrumpfenden Wirtschaft. In ihrem monatlichen Bericht sagte die Banque de France am Mittwoch in Paris einen leichten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts Frankreichs um 0,1 Prozent voraus. Bereits im zweiten Quartal gab es ein Minus in dieser Höhe.
Mehrheit der Deutschen begrüßt Zuzug von ausländischen Experten
BERLIN/HAMBURG - Die Bundesbürger stehen einem weiteren Zuzug von Fachkräften aus Euro-Krisenstaaten aufgeschlossen gegenüber. Das ergab eine Umfrage für das Magazin "stern". Danach erklärten 54 Prozent der Befragten, der Zuzug von qualifizierten Kräften aus dem Ausland solle gefördert werden. 30 Prozent sprachen sich dagegen aus, darunter vor allem Bürger mit Hauptschulabschluss.
Außenhandelsverbandschef Börner warnt vor Zerfall der Euro-Zone
BERLIN - Der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Anton Börner, hat vor einem Zerfall der Euro-Zone gewarnt. Zwar sehe er bei einem Ausscheiden Griechenlands "keine ernsthaften Gefahren", sagte Börner der "Südwest Presse" (Mittwochausgabe). Doch es wäre "für uns eine Katastrophe, wenn einzelne Staaten aus dem Euro austreten, die Abwertungsspirale lostreten und den freien Güter- und Kapitalverkehr unterbrechen", warnte der Unternehmer.
/rob/hbr
AXC0238 2012-08-08/17:10