Der Küchenmöbelhersteller Alno stünde ohne das geplante Sanierungskonzept wohl unmittelbar vor der Insolvenz. Das hat der Vorstand in einem Bericht an die Aktionäre erstmals in dieser Deutlichkeit zugegeben. An diesem Dienstag sollen die Anteilseigner bei der Hauptversammlung im oberschwäbischen Pfullendorf über das Sanierungskonzept entscheiden und den Konzern damit wieder auf eine sichere finanzielle Basis stellen. Die Zustimmung gilt als sicher, weil die Großaktionäre den Plan unterstützen.
Alno hatte sich vor gut einem Monat mit seinen Hauptaktionären und den wichtigsten Banken auf das Finanzierungskonzept geeinigt. Investoren schießen demnach mehr als 46 Millionen Euro frisches Geld in das klamme Unternehmen, Banken erlassen Kredite in Höhe von knapp 11 Millionen Euro, Geschäftspartner lassen Alno mehr Zeit, um Forderungen von bis zu 62 Millionen Euro zu begleichen. Ohne diese Vereinbarungen wäre Alno "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit insolvent", schrieb der Vorstand.
Seine Schulden hat der 1850 Mitarbeiter zählende Konzern seit Jahren angehäuft. Seit dem Börsengang 1995 gab es nur in drei Jahren einen knappen Gewinn. Im vergangenen Jahr stand bei einem Umsatz von 452,8 Millionen Euro unter dem Strich ein Verlust von 25,6 Millionen Euro. 2013 peilt Alno zum ersten Mal seit vielen Jahren ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern an./mhe/DP/wiz
AXC0099 2012-08-20/12:59