
unter dem Wert des Vormonats, sondern fiel auch schwächer aus als erwartet. Die Experten des Ifo-Instituts weisen darauf hin, dass insbesondere im Groß- und Einzelhandel zuletzt ein regelrechter Absturz zu verzeichnen gewesen sei. Insgesamt ergebe sich aber nur eine leichte Verschlechterung. Der DAX jedenfalls zeigte sich von diesen Daten wenig beeindruckt. Kurz nach Veröffentlichung legte er sogar eine kleine Rallye hin und stieg auf das Tageshoch bei 6981 Punkte.
Das Klima in der Europäischen Zentralbank wird immer rauer. Erneut hat sich Bundesbank-Chef Weidmann deutlich gegen Staatsanleihenkäufe der EZB
ausgesprochen. Er verglich diese in einem Interview mit dem Wochenmagazin "Der Spiegel" mit einer Droge, die die Regierungen der betroffenen Länder abhängig machen könnte. Weidmann wandte sich damit gegen Pläne der anderen Mitglieder des Zentralbankrats, die offenbar ein breit angelegtes Kaufprogramm für Staatsanleihen der Krisenstaaten planen.
Der insolvente Solarkonzern Q-Cells steht offenbar kurz vor dem Verkauf nach Südkorea. Wie der Insolvenzverwalter gestern Abend meldete, sei eine Einigung mit dem südkoreanischen Mischkonzern Hanwha gefunden worden. Hanwha zahlt einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag und übernimmt einen Teil der Schulden von Q-Cells. Die Gläubiger des Unternehmens müssen noch zustimmen. Inzwischen deutet sich jedoch an, dass es sogar zu einem Bieterwettstreit kommen könnte. Die spanische Isofoton hat ebenfalls ihr Interesse angemeldet und verhandelt derzeit mit Vertretern von Q-Cells. Allerdings weist der Insolvenzverwalter auch darauf hin, dass die Aktionäre von Q-Cells unabhängig davon, wer sich durchsetzt, aller Voraussicht nach leer
ausgehen werden. Der heutige Kurssprung bei der Q-Cells-Aktie von in der Spitze 25 Prozent dürfte also kaum gerechtfertigt sein. Die Aktie ist quasi wertlos.
Mit einem Minus von 7,5 Prozent reagiert die Samsung-Aktie auf die Meldung, dass ein US-Gericht den Konzern zu einer Milliardenstrafe im lange andauernden Patentstreit mit Apple verurteilt hat. Die beiden Unternehmen hatten sich eine monatelange Schlacht geliefert und gegenseitig des Diebstahls von Ideen bezichtigt. Samsung hat angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Experten sehen den Richterspruch nicht nur als eine Niederlage für Samsung,
sondern auch für die anderen Anbieter von Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android, das der härteste Wettbewerber von Apple ist.
Zu den Gewinnern gehören auch Nokia, die gemeinsam mit Microsoft eine eigene Smartphone-Plattform
betreiben. Die Aktie der Finnen gewinnt rund zehn Prozent. Auch an der Euwax hinterlässt das Urteil im Patentprozess zwischen Samsung und
Apple seine Spuren. Gefragt ist ein Knock-Out-Call auf Apple. Hier setzen die Anleger darauf, dass die Apple-Aktie, die heute im Stuttgarter Handel ein Allzeithoch erklimmt, weiteres Potenzial hat. Aber auch ein Knock-Out-Call auf die Nokia-Aktie gehört zu den Favoriten der Anleger. Offenbar geht man davon aus, dass das Team aus Nokia und Microsoft im Handymarkt punkten kann, nachdem das Lager der Android-Smartphones geschwächt ist.
Hier geht's zum Video
© 2012 Der Aktionär TV