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TAGESTHEMA
Die japanische Regierung hat ihren Wachstumsausblick das erste Mal seit zehn Monaten gesenkt. Grund dafür sind nachlassende Exporte und die gebremste Kauflaune der Japaner. In ihrem monatlichen Bericht zur Lage der Wirtschaft heißt es zwar, "die Wirtschaft befindet sich auf dem Weg der moderaten Erholung", aber die Regierung musste auch einschränkend zugeben: "In letzter Zeit wurden schwache Entwicklungen festgestellt." Der Pessimismus der Regierung zeigt, wie anfällig die stark vom Export abhängige japanische Wirtschaft von der Nachfrage aus dem Ausland ist. Sinkt diese zum Beispiel wegen der Schuldenkrise in Europa oder einer Konjunkturabkühlung beim großen Nachbarn China, gerät die Konjunktur ins Stocken.
Die Regierung hofft nun auf die belebenden Effekte des eigenen Wiederaufbauprogramms nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe. Wegen der trüben Aussichten für die Weltwirtschaft bleiben die Abwärtsrisiken aber groß. "Die heimische Nachfrage ist nach wie vor sehr stark wegen des Wiederaufbaus, aber wir müssen den Konsum der Verbraucher ankurbeln und bei den Risiken vorsichtig sein, die von außen drohen", sagte Wirtschaftsminister Motohisa Furukawa nach der Vorstellung des Berichts.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 15:00 Case-Shiller-Hauspreisindex Juni und 2Q 20 Städte Juni PROGNOSE: +0,1% gg Vj zuvor: -0,7% gg Vj 16:00 Conference Board, Index des Verbrauchervertrauens August PROGNOSE: 66,0 zuvor: 65,9
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 1.405,70 -0,18% Nasdaq-Future 2.777,50 -0,19% Nikkei-225 9.009,87 -0,83% Hang-Seng-Index 19.763,42 -0,18% Shanghai-Composite 2.057,17 +0,07% Kospi 1.913,29 -0,24% S&P/ASX 200 4.351,30 +0,18%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Konjunktursorgen lasten auf den Aktienmärkten. Viele Anleger scheuen sich aber auch, vor dem Notenbankertreffen, das am Freitag in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming beginnt, Positionen aufzubauen. Die japanische Regierung hat ihre Erwartungen an die heimische Wirtschaft erstmals seit zehn Monaten gesenkt und dies mit der schwächeren Weltwirtschaft begründet, die Produktion und Export negativ beeinflusse. Auch die Aussichten anderer Volkswirtschaften der Region beurteilt Japan nunmehr skeptischer. Ferner wurden in Australien schwache Daten zu den Neubauverkäufen veröffentlicht. Enttäuschende Geschäftszahlen einiger wichtiger Unternehmen vervollständigen das negative Bild. In Hongkong fallen Foxconn um fast 6 Prozent. Das Unternehmen hat aufgrund rückläufiger Aufträge seinen bisher höchsten Halbjahrsverlust verbucht. Verkauft werden auch die Aktien exportorientierter Unternehmen aus den Branchen Automobilbau und Technologie. Autohersteller Honda und Nissan fallen je um etwas über 1 Prozent. In Seoul verbilligen sich Hyundai Motors um 1,8 Prozent. SK Hynix fallen um 2,5 Prozent. Samsung legen um 1,7 Prozent zu und erholen sich damit etwas von dem Kurseinbruch am Montag. Die Niederlage im Patentstreit mit Apple hatte die Titel um 7,5 Prozent nach unten gedrückt.
US-NACHBÖRSE
PVH stiegen um 5,4 Prozent, nachdem sich das Unternehmen optimistisch zu seinen Ertragsaussichten geäußert hatte. PVH, unter deren Dach Modemarken wie Tommy Hilfiger und Calvin Klein beheimatet sind, rechnet für das laufende Jahr mit einem Gewinn je Aktie von 6,25 bis 6,32 Dollar. Die Konsensschätzung der Analysten lag bislang bei 6,23 Dollar. Der überraschend gute Verlauf des zweiten Quartals lässt das Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft blicken. Das bereinigte Ergebnis je Aktie übertraf im Quartal mit 1,25 Dollar den Analystenkonsens von 1,20 Dollar.
WALL STREET
Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 13.124,67 -0,3% -33,30 S&P-500 1.410,44 -0,0% -0,69 Nasdaq-Composite 3.073,19 +0,1% +3,40 Nasdaq-100 2.782,55 +0,2% +4,50 Vortag Umsatz (Aktien) 0,50 Mrd 0,52 Mrd Gewinner 1.438 1.912 Verlierer 1.575 1.046 Unverändert 109 158
Im Bann von Apple stand die Wall Street am Montag. Der Patentstreit des iPhone-Herstellers mit Samsung sorgte für deutliche Gewinne in der Apple-Aktie. Der Streit hatte mit einer krachenden Niederlage für das koreanische Unternehmen geendet. Der Technologiesektor tendierte etwas besser als der Gesamtmarkt. Daneben stand eine Reihe von Fusionen im Blickpunkt. Ansonsten waren die Blicke der Wall Street schon wieder auf das Ende der Woche gerichtet. Denn ab kommenden Freitag steht das wichtige Treffen der Notenbankpräsidenten in Jackson Hole an.
TREASURYS
Änderung Rendite 10-Jährige 99-25/32 +9/32 1,65% 30-Jährige 99-28/32 +22/32 2,76%
Die Notierungen der US-Anleihen tendierten freundlich, die Rendite zehnjähriger Papiere fiel auf 1,65 Prozent. Am Markt wurde dies mit Käufen der US-Notenbank im Rahmen der Operation Twist begründet, bei der die Federal Reserve Titel mit längerer Laufzeit zukauft. An einem umsatzarmen Tag wie dem Montag habe dies die Notierungen stärker beeinflusst als üblich. Zudem setzten die Teilnehmer auf das Ankünden weiterer Käufe in Jackson Hole.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 10.05 Uhr EUR/USD 1,2486 -0,1% 1,2498 1,2525 EUR/JPY 98,0408 -0,4% 98,4305 98,5120 USD/JPY 78,5090 -0,3% 78,7590 78,6620 USD/KRW 1135,3400 +0,1% 1135,3400 1135,6000 USD/CNY 6,3568 +0,0% 6,3568 6,3566 AUD/USD 1,0354 -0,1% 1,0362 1,0398
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar nur wenig verändert zu Euro und Yen. "Der September wird für den Devisenmarkt ein entscheidender Monat, da eine Reihe wichtiger Treffen anstehen", heißt es von Barclays. Dazu gehört neben dem Treffen in Jackson Hole auch die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Euro notierte bei 1,2500 Dollar.
ROHSTOFFE
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 95,41 95,47 -0,06 -0,06 Brent/ICE 112,21 112,26 -0,04 -0,05
Der Ölpreis drehte nach frühen Gewinnen ins Minus. Der Preis für das Barrel der Sorte WTI-Öl fiel um 0,68 Dollar oder 0,7 Prozent auf 95,47 Dollar. Im Vorfeld des Tropenstrurms Isaac wurden Raffinerien entlang der Golfküste heruntergefahren. Dies könne die Nachfrage nach Rohöl vermindern, hieß es am Markt. Der Benzinpreis hingegen verteuerte sich wegen der befürchteten niedrigeren Produktion.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.659,16 1.665,00 -0,4% -5,84 Silber (Spot) 30,63 30,73 -0,3% -0,10 Platin (Spot) 1.530,75 1.544,70 -0,9% -13,95 Kupfer-Future 3,45 3,48 -0,8% -0,03
Die Aufwertung des Dollar zum Euro lässt den Goldpreis im asiatischen Handel nachgeben. Am Montag hatte das Edelmetall von der Erwartung geldpolitischer Lockerungen und einer damit einhergehenden Inflationsgefahr profitiert.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
APPLE
will nach dem juristischen Sieg gegen Samsung den Verkauf von acht Samsung-Smartphones gerichtlich stoppen lassen. Darunter sind sowohl Versionen des Galaxy S als auch des Droid.
EADS
Philippine Airlines hat 54 Flugzeuge der Tochter Airbus bestellt. Der Auftrag hat nach Listenpreisen ein Volumen von 7 Milliarden US-Dollar.
GENERAL MOTORS
will in den USA die Produktion des Elektroautos Chevrolet Volt, in Europa als Opel Ampera bekannt, aussetzen, um Lagerbestände abzubauen.
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August 28, 2012 01:30 ET (05:30 GMT)
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