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In den ruinösen Fängen des Verstandes

von Jochen Steffens

Und die Seitwärtsbewegung geht weiter. Allerdings werden in den USA heute wichtige Daten, wie der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe, veröffentlicht. Vielleicht hilft das dem DAX aus dieser Seitwärtsbewegung heraus. Hier mal in der kleineren Zeiteinheit als 5-Min-Chart:

Sehr schön erkennt man die Zweiteilung in diesem Verlauf. Das untere und das obere Rechteck haben die gleiche Spanne - wie so oft. Die Mittellinie dieser Seitwärtsbewegung liegt damit knapp unter der 7.000er Marke, um die es als psychologisch relevante Marke seit 22 Handelstagen geht.

Typische Fehlsignale

Auch sind die kleinen Fehlsignale zu erkennen, die so typisch für diese Seitwärtsbewegungen sind. Damit sich ein halbwegs verlässliches Signal bildet, muss diese Seitwärtsbewegung demnach schon nachhaltig verlassen werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Richtung des Ausbruchs auch die Richtung für die kommenden Wochen vorgeben.

Und in welche Richtung wird es gehen?

Nun kann man viel analysieren und diskutieren, doch einfacher ist es, einfach abzuwarten, wie sich der DAX entscheidet und dann mitzuspielen. Denn Sie kennen ja die hohe Verführungskraft scheinbar sinnvoller Argumente. Sowohl die Bullen als auch die Bären haben derer viele in ihrem Repertoire. Und so klug, weise und glaubhaft diese auch jeweils klingen mögen, schlussendlich entscheidet der Markt.

Zeit sinnvoll nutzen

Wenn Sie den Steffens Daily schon länger lesen, wissen Sie, dass ich solche Seitwärtsbewegungen, in denen wenig Aufregendes geschieht, dazu nutze, ein wenig über die Trading-Hintergründe oder Tradingpsychologie zu schreiben. So auch heute:

Intelligente Menschen sind einfacher mit Logik zu verführen

Interessanterweise sind gerade an den Börsen die intelligenten Menschen, die vielleicht sogar eine sehr gute Ausbildung genossen haben, Akademiker, Ingenieure etc. diejenigen, die Geld verlieren. Das hat einen einfachen Grund: Sie sind ihrem Intellekt erlegen.

Schließlich haben sie gelernt, dass in ihren Berufen das Wissen oder eine vernünftige und logische Argumentation sehr hilfreich ist, Probleme zu lösen. Und genau mit dieser sonst so hoch funktionalen Technik gehen sie auch die Börsenprobleme an und - scheitern.

Wie gesagt, es ist so unglaublich verführerisch, diesen Argumenten, die dem Verstand so schmeicheln, zu erliegen. Zu logisch, zu klar, zu mathematisch einwandfrei sind die Ketten der Begründungen für dieses oder jenes. Der Verstand jubiliert, wenn er den Argumentationen der Bären oder Bullen (je nach Vorliebe) folgt. In der klaren Erwartung, dass auch an der Börse der Verstand überlegen ist, wird investiert. Doch, oh Schreck, am Ende macht die Börse etwas ganz anderes als gedacht.

Nur, der ach so hoch gerühmte Verstand will nicht einsehen, dass er selbst das Problem ist. Die Börse muss doch beherrschbar sein! Schließlich wurde das Examen mit Bravour bestanden, die schwierigsten Probleme wurden gemeistert und alles mit Hilfe des so erprobten Verstandes. Das muss doch auch an den Börse gelingen. Auch sie müsste sich doch den zwingend logischen Argumentationen beugen - nur, sie tut es nicht oder nur selten.

Wenn ein Anleger sich in diesen Fallstricke des Verstandes verloren hat, ist sein finanzieller Untergang nahezu sicher. Es ist schließlich genau umgekehrt, die Börse wird immer und immer wieder den Verstand besiegen.

Der Ausweg

Es gibt eine einzige Lösung aus diesem Dilemma: Demut.

Ich weiß, das hört sich nun vielleicht zu religiös oder pathetisch an. Es liegt dem aber eine einfach Erkenntnis zu Grunde: Erst wenn Sie anerkennen können, dass Ihr ansonsten so hoch funktionaler Verstand nicht in der Lage ist, all die unglaublich vielen Faktoren, die das tägliche Börsengeschehen beeinflussen, zu analysieren oder gar zu beherrschen, werden Sie anfangen, den Einflüsterungen der Argumentationen diverser Meinungen nicht mehr zu glauben. Erst dann haben Sie eine Chance zu erkennen, was wirklich ist. Nämlich das, was Sie täglich sehen. (Hier verbirgt sich auch der Kern der Weisheit: Trade nicht das was du denkst, sondern das was du siehst).

Alles, was Ihr Verstand denkt und prognostiziert, was geschehen wird oder könnte, ist nur ein mögliches Szenario von sehr vielen ebenso möglichen Szenarien. Es ist damit, für sich genommen, nicht einmal sonderlich wahrscheinlich - auch wenn alle Vertreter dieses Szenario sicherlich anderer Meinung sind und aufs Entschiedenste protestieren würden, sollte man ihnen dies so sagen.

Das was wirklich funktioniert

Zu keinem Zeitpunkt wissen Sie oder irgendwer sonst auf dieser Welt, was die Börse wirklich morgen macht. Wenn Sie also anerkannt haben, dass Argumente und der Versuch, mit Wissen und Logik sichere Prognosen zu erstellen, Ihnen nicht weiterhelfen werden, konzentriert sich der Blick auf das Wesentliche.

Und das Wesentliche an den Börsen ist die Arbeit mit Wahrscheinlichkeiten. Da Sie nicht wissen, was passieren wird und Sie nun Ihren Überzeugungen nicht mehr glauben können, bleiben lediglich die Wahrscheinlichkeit Ihr einziger Vorteil. Und siehe da, es funktioniert. Hier verbirgt sich auch der einzige aber gravierende Unterschied zum Roulettespiel.

Beim Roulette stehen die Wahrscheinlichkeiten gegen Sie, bei der Börse können Sie unter Zuhilfenahme von verschiedenen vergleichsweise funktionalen Analysenmethoden ganz leichte Vorteile zu Ihren Gunsten erarbeiten. Aber mehr ist es einfach nicht - so traurig das auch sein mag.

Nicht den falschen Propheten glauben…

Glauben Sie als Trader also nicht denen, die behaupten zu wissen, was geschieht - denn jeder der das tut, ist noch im Verstand gefangen und legt mit seinem Verhalten dar, dass er eigentlich nicht erfolgreich an den Börsen ist. Glauben Sie denen, die so ehrlich sind, zuzugeben, dass sie es eben nicht wissen, die aber aufgrund ihrer Erfahrung vielleicht Methoden gefunden haben, die eben genau diesen kleinen Vorsprung in den Wahrscheinlichkeiten nutzen können um erfolgreich zu sein.

Ihr

Jochen Steffens

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