euwax trends am nachmittag Montag, 12. November 2012
Troika gibt Griechenland mehr Zeit für Reformen
Sorge vor US-Fiskalklippe belastet weiter die Kurse
Am späten Sonntagabend hat das griechische Parlament den Haushalt gebilligt, bei dem durch harte Einschnitte rund neun Milliarden Euro eingespart werden sollen. In der vergangenen Woche war bereits das milliardenschwere Sparprogramm angenommen worden. Somit ist nun der Weg für die Zahlung weiterer Hilfstranchen an den hoch verschuldeten Staat frei.
Unterdessen wurde bekannt, dass die Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF den Griechen zwei Jahre mehr Zeit zur Umsetzung ihrer Reformziele geben wolle. Zeitungsberichten zufolge müssten die Hellenen ohne Verlängerung der Anpassungszeit in den kommenden zwei Jahren zusätzliche Sparmaßnahmen im Umfang von 20,7 Milliarden Euro ergreifen, um die ursprünglichen Haushaltsziele zu erreichen. Bislang sei in diesem Fall von 11,5 Milliarden Euro die Rede gewesen. Die zusätzliche Zeit soll nun die Schärfe der Einsparungen abmildern. Der geänderte Anpassungspfad sehe vor, dass Griechenland im Jahre 2013 einen ausgeglichenen Primärhaushalt (vor Schuldendiensten) erreichen soll. Im Jahr darauf soll ein Plus von 1,5 Prozent, ein weiteres Jahr später von drei Prozent und im Jahre 2016 eines von 4,5 Prozent erzielt werden. Unter anderem müsse die Regierung 2.000 Stellen entweder einsparen oder in eine Art Service-Einheit auslagern.
Japans Wirtschaft ist im abgelaufenen Quartal geschrumpft und droht nun, im laufenden Quartal in die Rezession zu rutschen. Die Wirtschaftsleistung sank wegen der sinkenden Nachfrage aus dem Ausland und der rückläufigen Binnennachfrage. Der NIKKEI 225 verlor heute in Tokio 0,9 Prozent auf 8.676 Punkte.
Belastend wirkt sich auf den Markt aber weiterhin auch die weltweite Staatsschuldenkrise aus. Vor allem die schwierige Haushaltslage in den USA bereitet den Investoren Sorgen. In der größten Volkswirtschaft der Welt laufen zum Jahresende Steuererleichterungen aus. Zudem drohen automatische Ausgabenkürzungen des Staates, wenn sich Präsident Barack Obama und der von den Republikanern dominierte Kongress nicht auf einen neuen Etat einigen sollten. Experten zufolge könnte diese so genannte \"Fiskalklippe\" die USA erneut in die Rezession stürzen.
Dabei wurde am Freitag gemeldet, dass die Stimmung der Konsumenten in den USA so gut sei wie seit fünf Jahren nicht mehr. Der Index für das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan kletterte im November nach vorläufigen Berechnungen auf 84,9 Punkte von 82,6 Zählern im Vormonat. Experten hatten lediglich mit einem leichten Anstieg auf 83,0 Punkte gerechnet.
Der DAX notierte am Nachmittag bei 7.163 Punkten auf dem Niveau der Schlussnotierung vom vergangenen Freitag.
Der Euwax Sentiment Index pendelte nun im Bereich der Nulllinie. Ein klarer Trend war unter den kurzfristig orientierten Derivateanlegern jetzt kaum noch erkennbar. Börse Stuttgart TV Zum Feiern blieb dem alten und neuen US-Präsidenten Barack Obama nur wenig Zeit. In Windeseile muss es ihm gelingen, die "fiskalische Klippe" zu umschiffen. Dazu braucht er allerdings die Zustimmung der Republikaner und die scheint ihm keineswegs gewiss, meint zumindest Mikey Fritz. Der Finanzexperte von der I.M.C. Investmentbank AG sprach darüber im Interview bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgart tv.html?vid =8136
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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AXC0255 2012-11-12/17:15