Von Hans Bentzien
Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Experten haben ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum im Euroraum gesenkt und zugleich ihre Inflationsprognosen angehoben. Wie aus dem aktuellen Survey of Professional Forecasters hervorgeht, liegen die Inflationsprognosen der Experten nun gleichauf mit den EZB-Stabsprojektionen. Die im September veröffentlichten Stabsprojektionen zum Wachstum erscheinen verglichen mit der aktuellen Expertenumfrage jedoch optimistisch.
Wie die EZB in ihrem Monatsbericht für November mitteilte, erwarten die befragten Experten nun ebenso wie die EZB für 2012 und 2013 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,5 und 1,9 Prozent, während sie zuvor Teuerungsraten von 2,3 und 1,7 Prozent vorausgesagt hatten. An den mittel- bis längerfristigen Inflationserwartungen hat sich nichts geändert. Für 2014 und 2017 werden wie bisher Inflationsraten von 1,9 und 2,0 Prozent prognostiziert.
Die Daten stimmen mit der Einschätzung des EZB-Rats überein, dass die Inflation im Verlauf des kommenden Jahres unter 2 Prozent sinken wird und dass die mittelfristigen Inflationserwartungen fest auf einem Niveau verankert sind, das mit dem Preisstabilitätsziel der EZB übereinstimmt.
Die Wirtschaft des Euroraum wird nach Einschätzung der Ökonomen im laufenden Jahr um 0,5 Prozent schrumpfen und 2013 und 0,3 Prozent wachsen. Sie sind damit noch etwas pessimistischer als die EZB, die im September einen BIP-Rückgang um 0,4 Prozent für 2012 und einen BIP-Anstieg von 0,5 Prozent für 2013 vorausgesagt hatte.
Neue EZB-Stabsprojektionen werden im Dezember veröffentlicht.
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November 15, 2012 04:16 ET (09:16 GMT)
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