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SPRUCH
"Man muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können." (Jean-Jacques Rousseau)
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In den USA bleiben Börsen und Anleihemarkt wegen des Feiertages "Thanksgiving" geschlossen.
TAGESTHEMA
Die Finanzminister der Eurozone haben eine nächtliche Marathonsitzung zur Schuldenkrise in Griechenland am frühen Mittwochmorgen ergebnislos abgebrochen. Sie wollen nun am Montag weitertagen, erklärte der luxemburgische Ministerpräsident und Leiter der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker. Die Ministerrunde sollte eigentlich die monatelange Hängepartie um die Finanzierung der griechischen Staatsschulden beenden. Beobachter hatten zuvor aber bereits damit gerechnet, dass das Treffen keine Entscheidung hervorbringen würde. Nun muss Griechenland weiterhin um seinen Platz in der europäischen Währungsunion bangen. Das Land wartet sehnlichst auf eine neue Kredittranche von den internationalen Gläubigern. Aber die Entscheider der Eurozone liegen mit dem IWF im Clinch und wollen die Rate erst auszahlen, wenn feststeht, wie Griechenland sein Sparprogramm wieder auf Kurs bekommt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 LU/Gagfah SA, Ergebnis 9 Monate
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 410.000 zuvor: 439.000 15:55 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan November (2. Umfrage) PROGNOSE: 83,5 1. Umfrage: 84,9 zuvor: 82,6 16:00 Index der Frühindikatoren Oktober PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,6% gg Vm 16:30 DoE, Rohöllagerbestände (Woche)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11.30 DE/Auktion 1,5-prozentiger Bundesanleihe im Volumen von 4 Mrd EUR, Laufzeit September 2022 11.30 PT/Auktion 3-, 6- und 18-monatiger Schatzwechsel im Gesamtvolumen von 1,75 bis 2,0 Mrd EUR 12.00 DE/Auktion 0,75-prozentiger inflationsindexierter Bundesobligation mit Laufzeit April 2018 12.00 CZ/Auktion variabelverzinster Anleihen im Volumen von 1 bis 3 Mrd CZK, Laufzeit Juli 2017 Auktion 3,85-prozentiger Anleihen im Volumen von 2 bis 3 Mrd CZK, Laufzeit September 2021
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX zuletzt +/- % DAX 7.172,99 +0,69% DAX-Future 7.168,50 +0,67% XDAX 7.167,20 +0,67% MDAX 11.242,67 +0,63% TecDAX 809,61 +0,64% Euro-Stoxx-50 2.509,62 +0,58% Stoxx-50 2.505,92 +0,14% Dow-Jones 12.788,51 -0,06% S&P-500-Index 1.387,81 +0,07% Nasdaq-Comp. 2.916,68 +0,02% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 142,38% -59
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Nach dem ergebnislosen Treffen der Eurozone-Finanzminister zeichnen sich Verluste an den Börsen zur Eröffnung ab. Entgegen der Erwartungen konnte sich die Politik nicht auf die Auszahlung der dringend benötigten nächsten Kredittranche für Griechenland einigen. Hauptproblem stellt die Schuldentragfähigkeit des Landes dar. Der IWF beharrt darauf, dass Griechenland bis 2020 den Schuldenstand auf 120 Prozent des BIP reduziert. Dazu sei ein Schuldenschnitt erforderlich. Dagegen stemmt sich aber vor allem Deutschland. Im Handel stellt man sich zwar auf Abgabedruck zur Eröffnung ein, glaubt aber, dass sich dieser in der Folge abschwächen wird. Als Belastung werden auch die japanischen Exportdaten gewertet. Die Exporte nach Europa sind im Oktober um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Die Zahl unterstreicht einmal mehr die Schwäche der europäischen Wirtschaft.
Die Börsen haben ihre Erholungsbewegung am Dienstag fortgesetzt. Seit dem konstruktiven Treffen zwischen dem Mehrheitsführer der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, John Boehner, und US-Präsident Barack Obama sind Anleger zuversichtlicher, dass die drohende Fiskalklippe umschifft werden kann. Auch zeigte sich Eurogruppenleiter Jean-Claude Juncker vor dem Treffen der Eurozone-Finanzminister optimistisch, dass Griechenland die dringend benötigten nächsten Hilfsgelder erhalten wird. Positiv wurden auch besser als erwartet ausgefallene US-Immobiliendaten aufgenommen. Credit Suisse fielen trotz guter Nachrichten um die Neuorganisation um 1,7 Prozent. Grund waren Berichte über eine Milliardenklage in den USA. Im Minensektor stand der Zusammenschluss zwischen Xstrata und Glencore im Blick. Sowohl Glencore- als auch Xstrata-Anteilseigner haben zugestimmt. Xstrata stiegen um 3,1 Prozent, Glencore um 1,6 Prozent. Der Sektor gewann 0,4 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Auch der deutsche Aktienmarkt setzte die Erholungsbewegung vom Vortag fort. Bayer rückten um 1,3 Prozent vor. Der Konzern schloss einen Bieterkampf mit Reckitt Benckiser für Schiff Nutrition aus. Eine Umsatzwarnung der Schaeffler-Gruppe belastete zeitweise die Papiere von Automobilzulieferern. Mit dem anziehenden Gesamtmarkt holten die Titel die Verluste teilweise aber wieder auf. So gingen Continental mit Plus 1 Prozent aus dem Handel. Leoni verloren dagegen 1,1 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR): 7.167 (XETRA-Schluss: 7.173) Punkte
Deutsche Aktien haben im nachbörslichen Handel etwas nachgegeben, nachdem sich die Stimmung an den US-Börsen eingetrübt hatte. Siemens verloren 1 Prozent. Die Deutsche Bank habe die Siemens-Aktie am Abend auf "Sell" zurückgestuft, berichtete ein Händler. SAP wurden um 0,5 Prozent niedriger getaxt. Analysten des US-Brokers Cowen & Co hatten in einer Studie geschrieben, das Unternehmen räume einigen Großkunden Rabatte von bis zu 50 Prozent auf Wartungsleistungen ein. Ein SAP-Sprecher in den USA dementierte dies. Es gebe Preisschwellen, aber keine Rabatte, sagte er. Südzucker büßten 5 Prozent ein. Das Unternehmen hatte den vorzeitigen Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen und die Ausgabe neuer Aktien angekündigt.
USA / WALL STREET
Die US-Aktienmärkte konnten nicht an ihre fulminanten Kursgewinne vom Wochenstart anknüpfen. Schuld daran war zum einen der Kurseinbruch von Hewlett-Packard (HP). Das Unternehmen hatte die Anleger mit einem Milliardenverlust so sehr geschockt, dass sie neue positive Signale vom Immobilienmarkt kaum wahrnahmen. Außerdem warnte US-Notenbankpräsident Ben Bernanke vor den negativen Folgen für die US-Wirtschaft, wenn im Streit um den Staatshaushalt keine Einigung erzielt würde und automatisch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Kraft träten. Die Möglichkeiten der Notenbank, eine daraus resultierende Rezession zu mildern, seien nicht unbegrenzt. HP brachen um 12 Prozent ein. Das Unternehmen musste wegen der Übernahme von Autonomy überraschend 8,8 Milliarden Dollar abschreiben. Ein enttäuschender Quartalsausweis drückte auch Best Buy um 13 Prozent. Schiff Nutrition fielen um 5,2 Prozent. Bayer will ihr Übernahmegebot nicht erhöhen, nachdem Reckitt Benckiser ihre Offerte aufgestockt hatte.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.51 Uhr EUR/USD 1,2755 -0,5% 1,2815 1,2814 EUR/JPY 104,4599 -0,2% 104,6885 104,7255 EUR/CHF 1,2050 +0,0% 1,2048 1,2049 USD/JPY 81,8950 +0,2% 81,6940 81,7240 GBP/USD 1,5907 -0,1% 1,5926 1,5918
Die zunächst gescheiterten und auf Montag vertagten Gespräche der Euro-Finanzminister über Hilfen für Griechenland bringen den Euro unter Druck. In einer erste Reaktion ist die Gemeinschaftswährung am Morgen im asiatisch geprägten Handel von 1,2820 auf im Tief 1,2740 Dollar abgesackt. Gegenüber dem Yen gab der Euro von 105,00 auf 104,40 nach. "Die Entscheidung zu Griechenland verzögert sich weiter und am Markt setzten einige reflexartige Euro-Verkäufe ein", sagt Devisenstratege Mike Jones von BNZ in Wellington.
ROHSTOFFE
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 86,88 86,75 0,15 0,13 Brent/ICE 109,97 109,83 0,13 0,14
Der Ölpreis geriet mit der Aussicht auf einen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt unter Druck. WTI verbilligte sich um 2,8 Prozent bzw 2,53 Dollar auf 86,75 Dollar. Brent-Öl verlor 1,7 Prozent bzw 1,87 Dollar auf 109,83 Dollar.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.724,14 1.727,50 -0,2% -3,36 Silber (Spot) 33,00 33,19 -0,6% -0,19 Platin (Spot) 1.569,50 1.573,40 -0,2% -3,90 Kupfer-Future 3,49 3,52 -0,8% -0,03
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
US-KONJUNKTUR
Der US-Arbeitsmarkt bleibt eine große Sorge für die Federal Reserve, die deshalb an ihrer äußerst lockeren Geldpolitik festhalten dürfte. In einer Rede signalisierte US-Notenbankpräsident Ben Bernanke, dass die Notenbank mit den jüngsten Fortschritten bei der Beschäftigungslage in den USA nicht zufrieden ist.
KONJUNKTUR JAPAN
Die Exporte sanken im Oktober auf Jahressicht um 6,5 Prozent und damit stärker als mit minus 4,7 Prozent erwartet. Vor allem die Ausfuhr nach Europa und China brach um zweistellige Prozentwerte ein. Die Bank of Japan erwartet in den nächsten Monaten eine vor sich hindümpelnde japanische Wirtschaft. Die BoJ behält damit in ihrem Novemberbericht den pessimistischen Ausblick bei, verschärft bei ihrer Lageeinschätzung aber den Ton.
INSIDERGESCHÄFTE USA
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November 21, 2012 01:31 ET (06:31 GMT)
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