Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch wegen Rezessionsängsten in den Keller gerauscht. Damit ist das Optimismus-Strohfeuer vom Vortag, ausgelöst durch Entspannungszeichen im Handelsstreit USA-China, erloschen. Konjunkturdaten und die Bewegungen am US-Anleihenmarkt ließen die bereits vorhandenen Rezessionsängste hochkochen und trieben die Investoren aus den Beteiligungspapieren. Die Nervosität erstrecke sich mittlerweile über alle Anlageklassen, hieß es von Marktteilnehmern. Das Angstbarometer der Schweizer Börse VSMI schoss um mehr als 18 Prozent in die Höhe.
Zu den Auslösern für den Ausverkauf zählen schwache Konjunkturdaten aus China und Deutschland. In Deutschland schrumpfte die Wirtschaftsleistung im Frühjahr leicht um 0,1 Prozent. Sollte sie auch im laufenden Quartal zurückgehen, wäre der wichtige Absatzmarkt für Schweizer Unternehmen technisch betrachtet in einer Rezession. Auch Chinas Produktionsdaten aus der Industrie und Umsatzzahlen aus dem Detailhandel fielen schwach aus. Die Industrie im Reich der Mitte wuchs sogar so langsam wie seit 17 Jahren nicht mehr.
Der Swiss Market Index (SMI
Das sei eine Kurskorrektur, sagte ein Händler. Eine Panik sei aber "überhaupt nicht in Sicht." Auch in Europa und den USA gingen die Kurse an den wichtigsten Börsenplätzen in die Knie.
Kopfschmerzen bereitete Investoren auch die Entwicklung am US-Anleihemarkt. Dort stieg die Rendite der zweijährigen Anleihen erstmals seit der Finanzkrise im Jahr 2007 über diejenige der zehnjährigen Papiere. Dies gilt an der Börse als Signal für eine drohende Rezession. Vor diesem Hintergrund gerieten die Banken unter Druck, weil diese sogenannte inverse Zinskurve es ihnen erschwert, mit Krediten und Investitionen in Anleihen Geld zu verdienen. Der Zinssatz zahlreicher Darlehen orientiert sich an den Anleiherenditen.
So rutschten die Aktienkurse von UBS
Die mit Abstand größten Kursverluste erlitten aber die Anteile von Schindler (-7,2 Prozent). Die Titel waren allerdings in den letzten Tagen deutlich gestiegen. Der Aufzug- und Rolltreppenhersteller hat mit seinen Halbjahreszahlen vor allem beim Gewinn leicht enttäuscht. Die ZKB senkte die Einstufung für Schindler auf "Marktgewichten" von "Übergewichten".
Der österreichische Halbleiterhersteller AMS
Die beiden Luxusgüterhersteller Swatch
ISIN CH0009980894
AXC0306 2019-08-14/18:21