HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele sieht die europäische Währungsunion als gescheitert an. "Der Euro schafft keinen Wohlstand", sagte der Vorstandsvorsitzende des Baustoffkonzerns und DAX-Mitglieds der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die Kosten der Währungsunion seien einfach zu hoch, was die Politiker endlich einsehen müssten.
Die Weltwirtschaft stehe gar nicht so schlecht da; das Problem aber sei Europa, führte Scheifele weiter aus. Kein Staat habe bisher seine tatsächliche Schuldenlast gesenkt. Das sei verheerend. "Die Unternehmen fahren die Ausgaben zurück, die Politik aber macht fröhlich weiter. Würde ich HeidelbergCement so führen, stünde ich heute nicht mehr an der Spitze", sagte Scheifele. Die Investitionen von HeidelbergCement in Europa fielen daher verhalten aus.
Für HeidelbergCement selbst gibt Scheifele die Devise aus, weiter zu sparen: "Wir wollen einen Schuldenstand von 6,5 Milliarden Euro erreichen", sagte er. Noch drückt das Unternehmen eine Schuldenlast von rund sieben Milliarden Euro; die Ratingagenturen zählen HeidelbergCement daher nicht zur soliden Kategorie Investmentgrade. Betrachte man die Schulden im Vergleich zum Geschäftsergebnis, zähle HeidelbergCement aber aus seiner Sicht schon heute wieder zum Kreis solider Schuldner, meint Scheifele.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/brb
(END) Dow Jones Newswires
January 13, 2013 05:56 ET (10:56 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.