SAP - Wird mit Datenbank Hana die "100-Milliarden-Grenze geknackt"? Mit einem Marktwert von fast 100 Mrd. USD ist das im baden-württembergischen Walldorf ansässige Unternehmen SAP AG nicht nur eines der wertvollsten Unternehmen Deutschlands, sondern gehört gleichzeitig zu den größten Softwareunternehmen der Welt. Das Hauptgeschäft des Konzerns ist auf die Entwicklung von Software zur Abwicklung sämtlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens spezialisiert. Dazu gehören Programme die Buchführung, Controlling, Vertrieb, Einkauf, Produktion, Lagerhaltung und Personalwesen ermöglichen. Das bisher bekannteste Softwareprodukt der Firma ist das Standardsoftwarepaket SAP R/2 für Großrechner und SAP R/3 für Client-Server-Systeme. SAP beschäftigt weltweit über 55.000 Mitarbeiter. "Die hundert Milliarden müssen wir auch noch knacken", verkündete der Mitgründer und Aufsichtsratschef von SAP, Hasso Plattner, in Bezug auf die Marktkapitalisierung in einem Interview im Handelsblatt von Montag, den 14. Januar 2013 freudig. Grund für diese Aussage ist die von SAP neu entwickelte Datenbank Hana. Hana sei die neueste Innovation der Datenspeicherung, die es aktuell auf dem Markt gibt. Daten werden dank leistungsfähiger Microchips auf dem Arbeitsspeicher gespeichert. Das beschleunigt den Zugriff. Noch steht diese Art der Datenspeicherung außer Konkurrenz und gilt als bahnbrechende Innovation im Bereich Big-Data - der Analyse riesiger Datenmengen in Echtzeit. Die SAP-Vorstände Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe sind davon überzeugt, dass es sich hier um einen Markt von über einer halben Millarde USD handele. Sie gehen weiter davon aus, dass dies Hana zu dem am schnellsten wachsenden Softwareprodukt der Welt machen werde. Als deutsches Unternehmen sei es heutzutage schwer gegen internationale Konkurrenten, die mit einfachen Nutzungssystemen die Massen begeistern, anzukommen, so das Handelsblatt. Davon lasse sich das Walldorfer Unternehmen jedoch nicht beirren. Bei SAP werde auf technische und mathematische Meisterleistung gesetzt. Der Vorwand, dass die technologische Welt sehr kurzlebig sei und deshalb ein Vorsprung gegenüber Wettbewerbern keine Garantie für langfristigen Erfolg sei, wies der Konzernchef ebenfalls zurück. Die Datenbank Hana gäbe es schon längere Zeit und werde ständig verbessert. Außerdem werde die Wichtigkeit für große Speicherplätze durch die PC- und Smartphone-Ära täglich zunehmen. Der einzige Weg zum langfristigen Erfolg sei, ständig innovative Prototypen zu entwickeln, so wie es von anderen Unternehmen wie z.B. Facebook und Google vorgelebt wird. Durch neue Arbeitstechniken wie z.B. das App-House - Orte, an denen Menschen in offenen Räumen zusammenarbeiten - sei SAP heute schon ein global aufgestelltes Unternehmen, das auch im internationalen Wettbewerb als Arbeitgeber interessant bleiben werde, ist sich Plattner sicher. Neben intensiver Teamarbeit solle in Zukunft auch wieder mehr mit externen Entwicklern, wie z.B. Start-up-Firmen, zusammengearbeitet werden. Zur Zeit befinden sich bereits 25 von 160 Start-ups erfolgreich am Markt, die mit Hana arbeiten. Trotzdem musste die Aktie letzte Woche nach enttäuschenden Quartalszahlen einbüßen. Die hohen Erwartungen an den Software-Riesen konnten nicht eingehalten werden, obwohl Umsatz und operativer Gewinn im vierten Quartal gesteigert werden konnten. Im Vorjahreszeitraum lag der Konzern noch bei 4,5 und 1,78 Mrd. EUR. In 2012 konnte ein Umsatz von 5,06 Mrd. und ein operativer Gewinn vor Sonderposten von 1,96 Mrd. EUR ausgewiesen werden. Insgesamt konnte SAP zum zwölften Mal in Folge ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum mit Software und softwarebezogenen Dienstleistungen generieren. Im Gesamtjahr 2012 erhöhte sich der Umsatz von 14,23 auf 16,22 Milliarden Euro, der operative Gewinn stieg von 4,18 auf 5,02 Milliarden Euro. Laut Euro am Sonntag sei bei SAP fundamental alles im grünen Bereich. Der seit 2008 gültige Aufwärtstrend sei nach wie vor in Takt. Allerdings sollten Anleger beachten, dass es kurzfristig weitere Rückschläge geben kann. Laut Euro am Sonntag könnten Anleger dann wieder zugreifen. Anleger sollten allerdings beachten, dass die Umsatzzahlen von SAP von vielen Einflussfaktoren abhängig sind. Zudem sind vergangene Wertentwicklungen kein Indikator für die Zukunft. Darüber hinaus sind internationale Engagements stets politischen und wirtschaftlichen Risiken - wie etwa Währungsrisiken - ausgesetzt, welche kurz- und langfristig zu negativen Effekten führen können. Bei einem aktuellen Kurs von 58,40 EUR bewerten derzeit 25 Analysten bei Bloomberg die SAP-Aktie mit "KAUFEN" und 17 Analysten mit "HALTEN". 3 Analysten setzen SAP auf "VERKAUFEN". Das 12-Monats-Kursziel auf Bloomberg liegt bei 63,29EUR. 6,80% p.a. Aktienanleihe auf SAP AG
Discount-Zertifikat auf SAP AG
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