Bei einer Razzia in den Räumen des börsennotierten Schwarzwälder Leuchtenherstellers Hess haben Staatsanwälte Akten und andere Unterlagen beschlagnahmt. Diese würden nun ausgewertet, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Mannheim am Donnerstag. Geprüft werde der Verdacht der Bilanzfälschung. Die Ermittlungen richteten sich gegen die beiden ehemaligen Hess- Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler. Durchsucht wurden am Mittwoch den Angaben zufolge Geschäfts- und Privaträume. Die in Villingen-Schwenningen ansässige Hess AG hatte die zwei Vorstände vergangene Woche wegen des Verdachts der Bilanzmanipulation gefeuert.
Bei den Ermittlungen geht es um den Vorwurf, dass in den Geschäftsberichten 2011 und 2012 überhöhte Umsatzzahlen genannt worden sein sollen. Das Unternehmen geht davon aus, dass dies mit Kenntnis des Vorstands geschah. Hess und Ziegler waren am Donnerstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Das Unternehmen unterstütze die Ermittlungen, sagte eine Sprecherin. Parallel liefen unter der Regie des neuen Firmenchefs Till Becker Gespräche mit den Banken. Ziel sei die Sanierung der angeschlagenen Finanzen sowie der Erhalt von Arbeitsplätzen. Zu Details wollte sich das Unternehmen nicht äußern.
Das Schwarzwälder Traditionsunternehmen war im vergangenen Oktober unter der Regie von Hess und Ziegler an die Börse gegangen. Es beschäftigt derzeit nach eigenen Angaben 360 Mitarbeiter./stu/ruf/DP/kja
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AXC0203 2013-01-31/14:01