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dpa-AFX
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HINTERGRUND: EZB-Chef Draghi zeigt im 'Währungskrieg' die Zähne

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine erste verbale Salve im Währungskrieg abgefeuert. Der starke Euro bereitet (noch) keine Sorge, aber einer weiteren Aufwertung wird kein freier Lauf gelassen. Das ist die Botschaft, die die Finanzmärkte am Donnerstag von Notenbankchef Mario Draghi empfingen. Dem Italiener gelingt einmal mehr ein cleverer Schachzug: Die EZB dreht nicht aktiv am Wechselkurs. Doch sie hebt den starken Euro als Risiko für Konjunktur und Geldwertstabilität hervor und stellt damit weitere Zinssenkungen in Aussicht. Das reicht vorerst, um den Eurokurs nach unten zu schicken.

Analysten wurden gleich zum Auftakt der Pressekonferenz im Anschluss an die EZB-Ratssitzung hellhörig. Denn die Notenbanker betonen in ihrem Statement die starke Währung als "Abwärtsrisiko" für die Preisentwicklung. Dann legt Draghi nach: "Der Wechselkurs ist kein geldpolitisches Ziel, aber wichtig für Wachstum und Preisstabilität."

"Draghi erwartet offenbar durch den Anstieg des Euro-Wechselkurses eine dämpfende Wirkung auf Wachstum und Preise", sagt Experte Michael Schubert von der Commerzbank. Der hohe Außenwert der Währung könnte die Inflation stärker drücken als von der EZB angestrebt. Denn Einfuhren werden mit dem starken Euro billiger, so dass preisdämpfende Einflüsse importiert werden.

"Es ist eine sanfte verbale Intervention gegen einen zu starken Euro-Wechselkurs", sagt Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank zu Draghis Äußerungen. Die Notenbanker änderten im Statement zugleich ihre Prognose für die Teuerungsrate. Statt "in 2013" sehen sie die Inflation nun bereits "in den kommenden Monaten" unter die Zielmarke von 2,0 Prozent fallen. Ein kleines Detail, doch die EZB könnte dadurch rasch unter Zugzwang geraten. Denn sie muss ihr Inflationsziel sowohl nach oben als auch nach unten verteidigen.

"Wir sehen eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die EZB bei einer erneuten Aufwertung des Euro mit einer Senkung der Leitzinsen gegensteuern könnte", kommentiert Postbank-Chefvolkswirt Marco Bargel. Die Marktreaktionen fielen eindeutig aus: Draghi gab das Zeichen zum Euro-Abverkauf. Der Kurs fiel schlagartig um fast zwei Cent zum Dollar, die Gewinne des Höhenflugs der vergangenen Tage sind futsch.

Der EZB-Chef versucht den rhetorischen Spagat: Einerseits betont er, dass die EZB unabhängig ist und der Wechselkurs kein geldpolitisches Ziel darstellt. Damit ist klar, dass die Notenbank mit einer aktiven Wechselkurssteuerung, wie zuletzt von der französischen Regierung gefordert, nichts zu tun haben will. Andererseits macht er deutlich, dass der starke Euro unter verschärfter Beobachtung steht und man nicht stillhält, wenn er geldpolitisch zum Problem werden sollte.

Draghi streicht zwar heraus, dass die Krisenmaßnahmen der großen Notenbanken in seinen Augen noch keinen "Währungskrieg" darstellen, bei dem zugunsten der eigenen Exporteure Wechselkurse nach unten manipuliert werden. Trotzdem sind die Worte des Notenbankchefs als Warnung zu verstehen: Im Ernstfall verfügt auch er über effektive Instrumente. Die EZB will den Krieg nicht mitmachen, aber sie legt ihre Waffen zumindest mal auf den Tisch./hbr/bgf/zb

    --- Von Hannes Breustedt, dpa-AFX ---

AXC0002 2013-02-09/10:05

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