Die Befürchtungen nach der Veröffentlichung des schwachen deutschen BIP-Wachstums gestern Morgen haben sich bestätigt. Europa steckt aufgrund der Eurokrise nach wie vor in einer Rezession. Das BIP-Wachstum im vierten Quartal in der Eurozone sinkt stärker als erwartet um 0,6 Prozent. Der DAX verliert rund ein Prozent, kann sich aber heute früh bei rund 7.630 Punkten stabilisieren. In Asien verläuft der Handel heute Morgen wie zuvor in Europa und den USA in ruhigen Bahnen, einzige Ausnahme ist Japan. Hier verliert der Nikkei ebenfalls etwas mehr als ein Prozent. Die expansive japanische Geldpolitik dürfte auf dem jetzt stattfindenden G-20-Gipfel eines der bestimmenden Themen sein. Die Edelmetallpreise von Gold und Silber konnten allerdings nicht von den schwachen Wirtschaftsdaten profitieren und liegen heute Morgen nach den gestrigen Verlusten wieder leicht im Minus.
In Europa stehen aber nicht nur die Konjunkturdaten im Vordergrund, sondern wegen der laufenden Berichtssaison auch die Unternehmensergebnisse. Aus Frankreich meldete BNP einen kräftigen Gewinnrückgang und will über die kommenden drei Jahre zwei Milliarden Euro einsparen. Auch der Autohersteller Renault spürt die Krise und verdiente rund 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Industriegasehersteller Air Liquide konnte dagegen seinen Gewinn um fünf Prozent steigern. In den USA sorgen Unternehmensfusionen und -übernahmen für Schlagzeilen. So wird Warren Buffet mit seiner Holding Berkshire Hathaway zusammen mit dem Finanzinvestor 3G den Ketchuphersteller Heinz für 28 Milliarden US-Dollar übernehmen. Die Aktie schießt um über 20 Prozent nach oben. Außerdem wollen die beiden Fluggesellschaften American Airlines und US Airways fusionieren. Das neue Unternehmen will ab 2015 durch die Fusion eine Milliarde USD pro Jahr einsparen. Der Gesamtmarkt bewegte sich allerdings kaum vom Fleck trotz besserer Arbeitsmarktdaten. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank stärker als erwartet und zeigt, dass der Arbeitsmarkt weiterhin eine Belebung verspürt. Heute Nachmittag stehen mit dem Empire State-Index (14.30 Uhr), der Industrieproduktion (15.15 Uhr) und dem Konsumklima der Uni Michigan (15.55 Uhr) noch drei wichtige Konjunkturdaten an.
Hartmut Schneider
CeFDex Market Research für flatex
CeFDex AG
Wertpapierhandelsbank
Frankfurt/ Main