Die vergangene Börsenwoche hat wieder einmal gezeigt, wie anfällig der Markt ist. Die Unternehmensnachrichten sind nach wie vor überwiegend positiv, aber die politischen Unsicherheiten haben stark zugenommen. Auf dem G-20-Gipfel haben sich die beteiligten Länder zwar gegen eine Geldpolitik ausgesprochen, die auf eine Währungsabwertung ausgerichtet ist, aber ob alle Länder sich daran halten, bleibt ungewiss. Ein anderes Problem lauert südlich des Brenners und wird am 24/25. Februar entschieden: Die Wahl in Italien. Sollte der ehemalige Ministerpräsident Berlusconi tatsächlich die Wahlen gewinnen, dürfte Italien politisch instabil werden. Dies könnte bereits im Vorfeld der Wahlen für eine zunehmende Ungewissheit sorgen, wenn Berlusconi seinen Aufwärtstrend in den Umfragen bestätigt.
An Fundamentaldaten stehen in Europa in dieser Woche der deutsche ZEW-Index am Dienstag und der ifo-Geschäftsklimaindex am Freitag auf dem Plan, am Donnerstag dann die Einkaufsmanagerindizes, die zuletzt besser ausgefallen waren. Heute wird man vergeblich auf Impulse aus den USA warten, wo der Presidents Day gefeiert wird. Am Mittwoch gibt es dann neue Nachrichten zum US-Immobilienmarkt und zum Sitzungsprotokoll der US-Notenbank. In Deutschland berichten zahlreiche Unternehmen aus der zweiten Reihe in dieser Woche über ihre jüngsten Geschäftszahlen. Am Mittwoch ist dann die Deutsche Börse und am Donnerstag die Allianz aus dem DAX dran.
In Asien profitiert der Nikkei heute Morgen von einem vergleichsweise neutralen Statement auf dem G-20-Gipfel und legt um mehr als zwei Prozent zu. Die Japaner dürften ihre expansive Geldpolitik der vergangenen Wochen daher fortsetzen. Gut für Japan, aber schlecht für Korea, die aufgrund der besseren Wettbewerbssituation in Nippon weiter an Boden verlieren dürften. Einer der anderen Verlierer der vergangenen Wochen gab im heutigen vorbörslichen Handel ein Lebenszeichen von sich: Der Goldpreis. Er steigt auf rund 1613 USD und erholt sich von seinem Mehrmonatstief, dass er am Freitag bei rund 1600 USD erreicht hatte. Der DAX zeigt sich im frühen vorbörslichen Handel ebenfalls leicht erholt und notiert bei rund 7600 Punkten.
Hartmut Schneider
CeFDex Market Research für flatex
CeFDex AG
Wertpapierhandelsbank
Frankfurt/ Main