Wie immer an amerikanischen Feiertagen verläuft der Handel in Europa meist schleppend bei niedrigem Handelsvolumen. Dennoch hat es der DAX geschafft, wenigstens ein kleines Plus von einem halben Prozent am Ende herauszuquetschen. Die Rede von EZB-Chef Mario Draghi vor dem Haushaltsausschuss des europäischen Parlaments hat wenig neue Erkenntnisse gebracht, aber auch nichts kaputt gemacht. Er wiederholte seine Aussagen vom G-20-Gipfel am Wochenende. Die bisherige Geldpolitik Japans steht daher nicht am Pranger und so dürfte der eingeschlagene Weg fortgesetzt werden.
In Asien sorgen heute Morgen aber andere für die Musik an den Märkten. Die chinesische Zentralbank sorgt für Unruhe, weil sie dem Geldmarkt Liquidität entzogen hat. Es waren nur umgerechnet 3,6 Milliarden Euro, aber das Signal wurde verstanden. Am chinesischen Aktienmarkt gaben die Aktienkurse am stärksten nach, doch auch in anderen Teilen Asiens gingen die Notierungen meist zurück, allerdings nur moderat.
Am deutschen Aktienmarkt waren die Verlierer des Vorjahres die Gewinner des gestrigen Tages: RWE und Eon. Dabei stützen die positiven Unternehmensmeldungen von RWE den Sektor. Ein Verkauf der tschechischen Tochter Net4Gas wird wahrscheinlicher. Mehrere Unternehmen haben ihr Interesse bekundet. Der Verkaufspreis soll zwischen 1,5 und zwei Milliarden Euro liegen. Daimler wird von der UBS auf die "most preferred list" des europäischen Automobilsektors genommen und klettert ebenfalls deutlich nach oben. Außerdem wurden noch die Luftfahrtgesellschaften von positiven Analysteneinschätzungen beflügelt. Air Berlin kann sogar um 17 Prozent zulegen, Lufthansa um rund 1,7 Prozent. Dagegen verlieren die Rohstoffpreise heute früh deutlich.
Das amerikanische WTI-Öl büßt am stärksten ein und verliert mehr als zwei Prozent. Gespannt dürfen Anleger heute auf den um 11.00 Uhr erwarteten ZEW-Konjunkturindex für Februar sein. Nach einem kräftigen Anstieg im Januar wird jetzt für Februar eine weitere Verbesserung auf 35,3 Indexpunkte erwartet. Der DAX zeigt sich im frühen vorbörslichen Handel ebenfalls leicht angeschlagen und notiert bei rund 7620 Punkten.
Hartmut Schneider
CeFDex Market Research für flatex
CeFDex AG
Wertpapierhandelsbank
Frankfurt/ Main