Frankfurt am Main (ots) - Nicht nur die - wahrscheinlich kleine - Gruppe der Dividenden-Jäger unter den Lufthansa-Aktionären hat allen Grund, über die gestrichene Gewinnbeteiligung verstimmt zu sein. Schon vor Jahren hat sich der Dax-Konzern auf die Fahnen geschrieben, 30 bis 40 Prozent des operativen Ergebnisses an die Aktionäre auszuschütten - wenn es denn der Nettogewinn ermöglicht. Auch in ihrem vergangenen Geschäftsbericht weist die Unternehmensführung ausdrücklich darauf hin. Da sich 2012 der operative Gewinn auf 524 Millionen Euro belief, der Überschuss auf 990 Millionen Euro, müsste die Lufthansa fürs vergangene Geschäftsjahr also knapp 0,38 Euro pro Aktie zahlen.
Natürlich könnte das Management von Europas größtem Luftfahrtkonzern nun entschuldigend die Probleme anführen, mit denen es zu kämpfen hat. Und das sind zugegeben nicht wenige: Angefangen vom defizitären Europaverkehr, der nach den Vorstellungen des Vorstands erst 2015 die Gewinnzone erreichen wird, über die heftige Konkurrenz der rasant wachsenden Golf-Carrier auf der Langstrecke bis hin zu staatlichen Belastungen in Form von nationaler Luftverkehrsabgabe und internationalem Emissionshandel. Gute Gründe also, das Geld zusammenzuhalten und den Gewinn komplett ins Unternehmen zu reinvestieren, vor allem in die Erneuerung der veralteten Flotte.
Allerdings: Vor diesen Herausforderungen stand die Lufthansa schon vor einem Jahr. Und da gewährte die Konzernführung eine Gewinnbeteiligung, obwohl unterm Strich kein Gewinn erwirtschaftet worden, der Kranich 2011 in der Verlustzone gelandet war. Die damalige Begründung von Vorstandschef Christoph Franz für diesen ungewöhnlichen Schritt: "Wir wollen auch für Anleger interessant sein, die in Dividenden-Papiere investieren." Was nichts anderes heißt, als dass das Unternehmen seine Substanz angriff, um kurzfristig dem daniederliegenden Kurs Auftrieb zu geben, der damals unter der Elf-Euro-Grenze lag. Denn dass eine Airline kein nachhaltiger Dividendentitel sein kann, muss jeder Lufthansa-Führung klar sein. Dafür ist die Branche viel zu anfällig für externe Einflüsse wie Terror, Umweltkatastrophen oder Seuchen. Nicht von ungefähr hatte die Lufthansa schon für die Jahre 2001, 2003 und 2009 keine Dividende gezahlt.
Von einer transparenten Dividendenpolitik, die das Unternehmen ausdrücklich für sich in Anspruch nimmt, ist die jetzige Streichung jedenfalls Welten entfernt. Nicht nur Pensionsfonds und Versicherungen, sondern auch Kleinanleger müssen sich aber auf eine langfristig orientierte Dividenden-Strategie verlassen können. Haben sie den Eindruck, dass die Ausschüttung nach Gutsherren-Art erfolgt, können Kursstürze wie sie die Lufthansa gestern erlebt hat, nicht überraschen.
Originaltext: Frankfurter Neue Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/45990 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_45990.rss2
Pressekontakt: Frankfurter Neue Presse Chef vom Dienst Peter Schmitt Telefon: 069-7501 4407
Natürlich könnte das Management von Europas größtem Luftfahrtkonzern nun entschuldigend die Probleme anführen, mit denen es zu kämpfen hat. Und das sind zugegeben nicht wenige: Angefangen vom defizitären Europaverkehr, der nach den Vorstellungen des Vorstands erst 2015 die Gewinnzone erreichen wird, über die heftige Konkurrenz der rasant wachsenden Golf-Carrier auf der Langstrecke bis hin zu staatlichen Belastungen in Form von nationaler Luftverkehrsabgabe und internationalem Emissionshandel. Gute Gründe also, das Geld zusammenzuhalten und den Gewinn komplett ins Unternehmen zu reinvestieren, vor allem in die Erneuerung der veralteten Flotte.
Allerdings: Vor diesen Herausforderungen stand die Lufthansa schon vor einem Jahr. Und da gewährte die Konzernführung eine Gewinnbeteiligung, obwohl unterm Strich kein Gewinn erwirtschaftet worden, der Kranich 2011 in der Verlustzone gelandet war. Die damalige Begründung von Vorstandschef Christoph Franz für diesen ungewöhnlichen Schritt: "Wir wollen auch für Anleger interessant sein, die in Dividenden-Papiere investieren." Was nichts anderes heißt, als dass das Unternehmen seine Substanz angriff, um kurzfristig dem daniederliegenden Kurs Auftrieb zu geben, der damals unter der Elf-Euro-Grenze lag. Denn dass eine Airline kein nachhaltiger Dividendentitel sein kann, muss jeder Lufthansa-Führung klar sein. Dafür ist die Branche viel zu anfällig für externe Einflüsse wie Terror, Umweltkatastrophen oder Seuchen. Nicht von ungefähr hatte die Lufthansa schon für die Jahre 2001, 2003 und 2009 keine Dividende gezahlt.
Von einer transparenten Dividendenpolitik, die das Unternehmen ausdrücklich für sich in Anspruch nimmt, ist die jetzige Streichung jedenfalls Welten entfernt. Nicht nur Pensionsfonds und Versicherungen, sondern auch Kleinanleger müssen sich aber auf eine langfristig orientierte Dividenden-Strategie verlassen können. Haben sie den Eindruck, dass die Ausschüttung nach Gutsherren-Art erfolgt, können Kursstürze wie sie die Lufthansa gestern erlebt hat, nicht überraschen.
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