Der italienische Energieriese ENI hat seine Erdgasexporte aus dem Nordwesten Libyens gestoppt, nachdem es dort zu Auseinandersetzungen zwischen lokalen Militäreinheiten gekommen ist. Der Zwischenfall ist der jüngste in einer Reihe gewaltsamer Produktionsunterbrechungen, nachdem ein Angriff auf eine Erdgasplattform im Nachbarland Algerien zum Tod von 40 Arbeitern geführt hatte.
In einer Erklärung des Unternehmens am Sonntag heißt es: "Nach einigen Zusammenstößen lokaler Kräfte in der Region Mellitah, hat das Gemeinschaftsunternehmen Mellitah Oil & Gas von National Oil Corporation und ENI aus Sicherheitsgründen beschlossen, die Produktion zu stoppen... mit der Folge, dass der Erdgasstrom durch die Greenstream-Pipeline, die Mellitah mit Gela in Italien verbindet, abgebrochen ist".
Einem ENI-Sprecher zufolge wurden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, um Menschen und Anlagen in der Region zu schützen. Jährlich fließen etwa 9 Milliarden Kubikmeter Erdgas durch die Greenstream-Pipeline nach Gela auf Sizilien. Das entspricht etwa 11 Prozent des italienischen Gasverbrauchs.
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March 03, 2013 11:14 ET (16:14 GMT)
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