Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Geschäftsbanken im Euroraum werden in der kommenden Woche weitere Gelder aus den zwei Dreijahrestender (LTRO) an die Europäische Zentralbank (EZB) zurückzahlen, allerdings weniger als angenommen. Wie die EZB am Freitag mitteilte, sollen am kommenden Mittwoch insgesamt gut 4,2 Milliarden Euro der Notkreditmittel an die Notenbank überwiesen werden. Erwartet wurde indes ein weitaus höhere Summe von 8,0 Milliarden Euro.
Die EZB hatte den Geschäftsbanken in der Eurozone in zwei Auflagen insgesamt eine Billion Euro zum Abruf bereitgestellt. Die Kredite hatten eine Laufzeit von jeweils bis zu drei Jahren, Banken können die Mittel jedoch nach etwa einem Jahr vorzeitig tilgen. Etwa zwei Drittel der Summe, die in der kommenden Woche zurückfließt, stammt aus dem zweiten Langfristgeschäft von Februar 2012 (2,894 Mrd. Euro). Aus der ersten Auflage von Dezember 2011 zahlen die Institute kommende Woche 1,336 Milliarden Euro zurück.
Das Zentralbankgeld galt als Frischzellenkur für angeschlagene Häuser. Vorrangiges Ziel war es, die Kreditvergabe der Banken anzukurbeln. Da die Banken Staatsanleihen als Sicherheiten für die LTRO einreichen konnten, wurde damit auch die Nachfrage nach diesen Papieren erhöht. Hohe Rückflüsse werden als Zeichen der Entspannung gewertet. Laut einer Prognose von Barclays werden die Banken bis zum Ende des zweiten Quartals 2013 rund 260 bis 300 Milliarden Euro aus den beiden Refinanzierungsgeschäften zurückgezahlt haben. Bislang wurden Tilgungen von insgesamt knapp 230 Milliarden Euro vorgenommen.