AKTIEN IM FOKUS: Kabel Deutschland vorerst wohl weiter im MDax - SGL draussen

Die Aktien von Kabel Deutschland (KD) und SGL Group sind am Donnerstag nach den Index-Beschlüssen der Deutschen Börse in den Blick gerückt. Am Markt herrscht Unsicherheit, ob zum Index-Anpassungstermin am 23. September, wegen der laufenden Übernahme des Kabelnetzbetreibers, womöglich SGL doch im MDax bleiben und stattdessen die KD-Aktie entnommen werden könnte. Die Deutsche Börse hatte es aber am Mittwochabend erst anders entschieden. Experten glauben nicht daran, dass sich daran bis zum Anpassungsdatum etwas ändert.

Um die Mittagszeit zeigten sich die Titel von Kabel Deutschland kaum verändert mit plus 0,12 Prozent auf 85,92 Euro. SGL Group sanken um 1,39 Prozent auf 23,075 Euro. Der MDax legte zugleich um 0,42 Prozent zu. Die Deutsche Börse hatte am Vorabend nach Handelsschluss mitgeteilt, dass der Kohlenstoff-Spezialist den Index der mittelgroßen Werte verlassen muss.

Spannend wird die Bekanntgabe über die Zahl der Vodafone angedienten Aktien nach Ablauf der ersten Frist am Mittwoch, 11. September. Die Briten haben die Übernahme von Kabel dabei an eine Annahmequote von 75 Prozent gekoppelt und dürften die Höhe noch vor dem sogenannten Verkettungstermin, der für die Index-Zusammensetzung zum 23. September maßgeblich ist, bekannt geben.

"Aber nur, wenn der aktuell noch bei 100 Prozent liegende Streubesitz von Kabel Deutschland dann schon unter zehn Prozent fällt, muss die Aktie aus dem MDax genommen werden", sagen die Index-Experten Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank und Uwe Streich von der LBBW übereinstimmend. Laut der Regeln der Deutschen Börse werden sie im Anschluss der offiziellen Bekanntgabe dann nach zwei vollen Handelstagen aus dem Index entfernt.

"Ich rechne lediglich fest damit, dass der Streubesitzanteil von Kabel Deutschland sinkt und dies noch bis zum 20.September in die Berechnungen der Börse einfließen wird", sagte von Kerssenbrock weiter. "Aber dass schon nach der ersten Frist die Anzahl der frei handelbaren Aktien unter 10 Prozent liegen wird, ist sehr unwahrscheinlich." Zudem sei bereits angekündigt worden, dass es eine weitere Frist geben könnte.

Auch Uwe Streich sieht nur Änderungen bei der Gewichtung der Aktie im MDax. Mit Blick auf den Börsenwert des Kabelunternehmens, das eigentlich Dax-Qualität hat, sehen beide Experten keinerlei Ausscheidungsgefahr zur anstehenden Index-Anpassung. "Selbst wenn der Streubesitzanteil wider Erwartungen nahe an zehn Prozent fällt, bleibt Kabel Deutschland der Platz im MDax erst einmal weiter erhalten.

Mit einer Marktkapitalisierung nach Streubesitz von rund 700 Millionen Euro hätte das Unternehmen immer noch einen komfortablen Platz im MDax", sagte Streich. Damit hat das Papier der SGL Group, das aktuell am besten platziert ist für eine Wiederaufnahme in den MDax, wohl keine Chance auf einen Verbleib. Es muss wohl erst einmal im SDax ausharren./ck/zb

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AXC0131 2013-09-05/13:18