Telekommunikationsbranche vor Umsatzrückgang von 1,8 pro Jahr bis 2016
Der Wechsel zu 4G LTE steht für europäische Telekom-Betreiber außer Frage. Dennoch ist es eher unwahrscheinlich, dass dadurch wieder bessere Preiskonditionen in der europäischen Mobilfunkbranche geschaffen werden. So lautet das wesentliche Ergebnis von "4G going faster, but where?", der 12.Ausgabe der gemeinsam von der globalen Strategieberatung Arthur D. Little (ADL) und Exane BNP Paribas jährlich herausgegebenen Studie über den Stand der Telekommunikationsbranche.
Für europäische Mobilfunkbetreiber ist der Wechsel zu 4G LTE wirtschaftlich sinnvoll. Die bisherigen 3G-Netze werden aufgrund der "datenhungrigen" Verbraucher bald an ihre Kapazitätsgrenze stoßen und 4G LTE bietet die Möglichkeit, diese Grenze zu sprengen. Betreiber können darüber hinaus davon ausgehen, dass sich Kunden schnell an die höhere Geschwindigkeit und geringeren Latenzzeiten von 4G gewöhnen. Zudem können sie mit einem guten Angebot an kompatiblen Smartphones und Tablets rechnen. Dies wird zu einer Marktpenetration von 54 bei 4G-kompatiblen Geräten bis zum Jahr 2016 führen.
Dennoch kommt der Bericht zu dem Schluss, dass es für die Mobilfunkbetreiber angesichts der begrenzten Möglichkeiten einer nachhaltigen Differenzierung eine große Herausforderung sein wird, 4G LTE zu einem Geschäft zu machen.
Der Bericht geht von einer CAGR (Compound Annual Growth Rate) von -1,8 für europäische Telekommunikationsbetreiber bis zum Jahr 2016 aus. Der Sektor könnte in eine neue Wachstumsphase eintreten, wenn LTE-Smartphones einen Durchschnittsertrag von 17 EUR/Monat pro Nutzer bis 2016 erwirtschaften würden. Dieser Betrag liegt jedoch 7 Euro über dem heutigen Durchschnittsertrag für 3G-Smartphones und erscheint daher unrealistisch.
ADL nennt fünf wesentliche Faktoren zur Verbesserung der künftigen Ergebnisse der Betreiber, die im Rahmen des Berichts detailliert beschrieben werden:
1) Neue Tarifstrukturen
2) Partnerschaften zur Entwicklung neuer Dienste
3) Veränderung der Kostenstrukturen
4) Small Cells WiFi Offloads
5) Gemeinsame Netze
"4G wird in Europa ein kommerzieller Erfolg werden. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass dadurch die Preisgestaltungsmacht wiederhergestellt wird", so Dr. Michael Opitz, Head der TIME Practice in Zentraleuropa bei Arthur D. Little. "Die europäischen Mobilfunkbetreiber sollten ihr Hauptaugenmerk auf eine Reihe von Innovationsfeldern richten, um das Wachstum anzukurbeln. Hierzu gehört etwa die Einführung gemeinsamer Datentarife, die in den USA bereits erfolgreich praktiziert wird."
"Breit aufgestellte Mobilfunkbetreiber mit einer schlanken Kostenstruktur sowie integrierte Festnetz- und Mobilfunkanbieter sind hervorragend aufgestellt", so Antoine Pradayrol von Exane BNP Paribas.
Die Studie basiert auf Befragungen von 91 Unternehmen im TMT-Sektor (Telekommunikation/Medien/Technologie) in 15 Ländern. Weitere Informationen finden Sie unter www.adl.com/4G
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