Von Hendrik Varnholt
ESSEN--Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern RWE gibt sich angesichts der Energiewende weiter hilflos: Nach 2013 werde es "kaum möglich sein, das Ergebnisniveau zu halten", sagte der Vorstandschef des Konzerns, Peter Terium, auf der Hauptversammlung des Versorgers am Donnerstag. Er wiederholte damit frühere Warnungen und setzte sich für Korrekturen an der Energiewende ein. Die Politik müsse "das Vorhalten von Kraftwerksleistung entlohnen", sagte er vor den Aktionären in Essen. Terium forderte zudem, dass sich Erneuerbare Energien "dem Markt stellen".
Im laufenden Jahr aber dürfte RWE der Energiewende zum Trotz noch einmal an frühere Erfolge anknüpfen: Die niedrigeren Großhandelsstrompreise treffen den Konzern im Wesentlichen erst in den Jahren danach. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) werde der Versorger im Jahr 2013 nach 9,31 Milliarden Euro im vergangenen Jahr noch rund 9 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaften, sagte Terium. Er bestätigte damit auch den kurzfristigen Ausblick. Das betriebliche Ergebnis erwartet RWE im Jahr 2013 bei rund 5,9 Milliarden Euro, nach 6,42 Milliarden Euro im Vorjahr.
Auf die Herausforderungen der Energiewende reagiert RWE mit Desinvestitionen und einem Sparprogramm. Spätestens im Jahr 2015 will der Konzern mit dem laufenden Geschäft die Investitionen und die Dividende decken, wie Terium abermals sagte. Die Gewinnausschüttungen aber sollen vergleichsweise hoch bleiben. Es bleibe bei der bisherigen Dividendenpolitik, sagte Terium. Sie sieht Ausschüttungen in Höhe von 50 bis 60 Prozent des nachhaltigen Nettoergebnisses vor.
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April 18, 2013 04:35 ET (08:35 GMT)
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