Seit einigen Handelstagen ist die Praktiker-Aktie (WKN A0F6MD) zum Pennystock mutiert. Die angeschlagene Baumarkt-Kette war eigentlich mein Top-Turnaround-Kandidat für 2013. Doch der lange Winter und die daher fehlenden Umsätze machen dieses Ziel weniger wahrscheinlich. Noch dazu wurde auf der heutigen Hauptversammlung angedeutet, dass man noch mehr Auslandsaktivitäten in Frage stellt. Die Sanierung von Praktiker und der Umbau in Richtung Max Bahr ist also weitaus schwieriger, als gedacht.
Im Rahmen seiner Vorstands-Rede brachte Armin Burger das Jahr 2012 auf wenige, aber sehr prägnante Punkte:
- 2012 war ein überaus turbulentes Jahr, das seine Spuren in den Rechenwerken hinterlassen hat.
- Die Ergebnissituation hat sich zwar erheblich verbessert, aber nur wegen des Rückgangs der Sondereffekte.
- Die Verschuldung ist gestiegen, der Zahlungsmittelbestand gesunken, die Eigenkapitalquote zurückgegangen.
Doch mit Blick auf 2013 ist bedeutender, dass man nach der Insolvenz des Türkei-Geschäfts, dem Verkaufsprozess in Luxemburg nun auch das Restportfolio auf den Prüfstand stellt. Burger kündigte an "das Abenteuer Ukraine in diesem Jahr noch beenden" zu wollen. Ziel ist ein kompaktes Kernportfolio mit einem positiven Ergebnisbeitrag. In Deutschland wiederum steht die Neu-Positionierung im Blick. Ziel ist die Konzentration auf die Hauptvertriebslinie Max Bahr und daneben auf eine einfache, überschaubare und preisgünstige Vertriebslinie Praktiker als Ergänzung. Bislang scheinen die Umflaggungen erfolgreich verlaufen zu sein, allerdings könne eine abschließende Bewertung erst nach einem kompletten Jahr in neuem Gewand vorgenommen werden.
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