Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Mai etwas stärker als erwartet aufgehellt, bleibt aber weit unter dem langjährigen Durchschnitt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg gegenüber April um 0,8 Zähler auf 89,4 Punkte. Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf 89,1 Zähler erwartet. Das langjährige Mittel beträgt 100 Punkte.
Der Sammelindex zur Wirtschaftsstimmung umfasst die Einschätzung von Industrie, Bauwirtschaft und Dienstleistungsgewerbe sowie das Verbrauchervertrauen und die Entwicklung des Einzelhandels. Auch in der gesamten EU der 27 Mitgliedsländer legte er zu. Das Stimmungsmaß kletterte auf 90,8 von zuvor 89,7 Punkten.
Für Deutschland stieg das Konjunkturbarometer gegenüber April von 98,1 auf 98,7. Auch in Frankreich ging es bergauf, von 86,4 auf 87,3 Zähler. In Italien legte der Index um 1,5 Zähler auf 84,9 zu. In Spanien hellte sich die Stimmung ebenfalls leicht auf. Das Barometer kletterte um 0,1 auf 89,8 Punkte. Damit verbesserte sich die Stimmung in allen Schwergewichtsländern der Eurozone, wenn auch nur Deutschland den langjährigen Durchschnitt nahezu erreicht.
Die Zuversicht der Industrie in der Eurozone hat sich im Mai gegenüber dem Vormonat um 0,8 Punkte auf minus 13,0 verbessert, für die gesamte Union wurde ein Anstieg von minus 12,9 auf nun minus 12,3 Zähler gemeldet.
Das Verbrauchervertrauen für den gemeinsamen Währungsraum, das 20 Prozent des Gesamtindex ausmacht, verbesserte sich leicht um 0,4 Punkte auf minus 21,9. In der gesamten EU legte die Stimmung der Konsumenten um 0,2 auf minus 20,2 zu.
Auch der Einzelhandel in der Eurozone schätzt seine Lage etwas besser ein. Der Unterindex stieg um 1,6 auf minus 16,8, während das Stimmungsmaß für den Dienstleistungssektor um 1,8 auf minus 9,3 kletterte. Einzig die Bauwirtschaft ist pessimistischer. Die Komponente fiel von minus 31,7 auf minus 33,6.
Beim Industrievertrauen sind die deutschen Firmen im Mai etwas zurückhaltender. Es verschlechterte sich um 0,9 auf minus 11,6 Punkte. Die französischen Betriebe gewannen hingegen etwas an Zuversicht, der Unterindex stieg von minus 18,9 auf minus 16,1 Zähler. Auch in Italien und Spanien haben die Unternehmen insgesamt etwas mehr Mut gefasst.
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May 30, 2013 05:40 ET (09:40 GMT)
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