Von Joann S. Lublin
Ryanair blickt optimistisch in Zukunft. Die irische Billigfluggesellschaft könnte nach dem kürzlichen Großauftrag für Boeing weitere 200 Maschinen bei dem Airbus-Rivalen bestellen, sagte CEO Michael O'Leary.
Auf der Pariser Luftfahrtmesse Mitte Juni hatte Ryanair eine im März angekündigte Order über 175 Boeing-Maschinen abgeschlossen. Der Auftrag hat ein Volumen nach Listenpreisen von 15,6 Milliarden US-Dollar. Europas größte Billigfluggesellschaft hoffe, die nächste Großbestellung bei dem US-Hersteller bis Ende des Jahres in trockenen Tüchern zu haben, sagte der CEO.
Die ehrgeizigen Pläne unterstreichen die wachsende Konkurrenz, die preiswerte Fluggesellschaften den etablierten Airlines machen. Ungeachtet der Prognosen einiger Investoren und etablierter Fluggesellschaften, dass das Wachstum der schlichten Geschäftsmodelle begrenzt ist, sind sie zu einer Kraft geworden, mit der man rechnen muss.
Erst vergangene Woche hatte Ryanair die Wachstumsprognose angehoben und den Anlegern großzügigere Cash-Rückflüsse versprochen. Bis Ende des Jahrzehnts dürften 110 Millionen Passagiere pro Jahr mit der Fluggesellschaft aus Dublin fliegen.
Skandinavien, Polen und Italien seien derzeit Ryanairs größte Wachstumsmärkte in Europa. O'Leary hatte versucht, die wachsende Nachfrage mittels eines Zukaufs zu bedienen. Doch die Europäische Union hat die Übernahme des heimischen Wettbewerbers Aer Lingus wiederholt blockiert. Ryanair hält einen großen Minderheitsanteil an Aer Lingus.
Nach dem Scheitern in Brüssel wolle er nun aber nicht mehr zukaufen, sagte O'Leary. Seine Fluggesellschaft würde ihrerseits Übernahmeangebot bei einem bestimmten Preis in Erwägung ziehen.
"Wenn jemand daher käme und 14 US-Dollar je Aktie bieten würde, würden wir uns das ansehen", fügte der CEO hinzu. Er habe aber Zweifel, dass das passieren werde - schließlich wäre das ein immenser Aufschlag. Die Ryanair-Aktie handelt derzeit bei rund 7 Dollar.
An die Aktionäre zahlt Ryanair alle zwei Jahre eine Sonderdividende und will daran auch weiter festhalten. Die Fluggesellschaft werde nicht zu einer jährlichen Ausschüttung übergehen, so O'Leary.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/sha/bam
(END) Dow Jones Newswires
June 25, 2013 01:01 ET (05:01 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.