Von Nicky Redl
Die Bundesregierung verhandelt derzeit nicht über den Verkauf ihrer Beteiligung an der Commerzbank, wie ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Sonntag bekräftigte. Die Commerzbank befinde sich in einer weitreichenden Umstrukturierung, sagte der Sprecher. Die positiven Folgen dieses Prozesses würden erst mittelfristig sichtbar. Daher hätte es keinen Sinn, eine größere Beteiligung während eines solchen Prozesses zu verkaufen, kommentierte er einen Bericht des Magazins WirtschaftsWoche.
Das Magazin meldete unter Berufung auf den Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin), Deutschland werde die 17-Prozent-Beteiligung wahrscheinlich innerhalb der kommenden sechs Monate verkaufen.
Das Finanzministerium hatte Verkaufspläne schon am Montag dementiert, nachdem das Nachrichtenmagazin Focus berichtet hatte, dass die Bundesregierung im Ausland nach einem Käufer für die Commerzbank-Beteiligung suche.
Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtete am Sonntag, dass mehrere Berliner Politiker sich gegen den Verkauf der Commerzbank ausgesprochen hätten. "Wir sollten unsere Anteile nicht verscherbeln, die Restrukturierung des Instituts braucht Zeit", zitiert der Spiegel den FDP-Fraktionsvize Florian Toncar. SPD-Chefhaushälter Carsten Schneider sagte dem Spiegel: "Wir sollten die Bank weiter konsolidieren, Hauruck-Aktionen bringen nur Verunsicherung."
Der Bund stieg im Rahmen einer Rettungsaktion Anfang 2009 bei der Commerzbank ein, als es nach dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers zu heftigen Verwerfungen an den Finanzmärkten gekommen war. Nach der jüngsten Kapitalerhöhung sank der Anteil des Bundes an der Commerzbank auf 17 von 25 Prozent.
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July 21, 2013 11:25 ET (15:25 GMT)
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