Der Software-Riese Microsoft
Der frühere Microsoft-Manager Elop räumt zwar im Zuge der Übernahme den Chefsessel bei Nokia. Er leitet aber weiter die Handysparte und wird wahrscheinlich mit zu Microsoft wechseln. Mit ihm gehen wahrscheinlich rund 32.000 Mitarbeiter bei Microsoft an Bord.
NOKIA KONZENTRIERT SICH AUFS NETZWERK-GESCHÄFT
Microsoft zahle 3,79 Milliarden Euro für das Geschäft mit Geräten und Diensten und gebe weitere 1,65 Milliarden Euro für Patentlizenzen aus, hieß es. Außerdem werde Microsoft auf Nokias Kartendienste zurückgreifen. Die Transaktion soll nach Zustimmung der Aktionäre und der Aufsichtsbehörden spätestens bis Ende März 2014 abgeschlossen sein. Die Nokia-Aktionäre sollen den Verkauf bei einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. November absegnen.
Mit dem Deal wird sich der Nokia-Umsatz in etwa halbieren. Der
finnische Konzern will sich künftig vor allem auf das
Netzwerk-Geschäft und die Entwicklung seiner Kartendienste unter der
Marke "Here" fokussieren. Nokia hatte jüngst den ursprünglich
gemeinsam mit Siemens
BEIDE TECH-GIGANTEN STEHEN UNTER DRUCK
Über einen Verkauf der Handysparte an Microsoft war bereits seit einiger Zeit spekuliert worden. Die Unternehmen waren Anfang 2011 eine enge Partnerschaft eingegangen. Nokia ist der wichtigste Hersteller von Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone.
Damit schließen sich zwei Technologie-Giganten zusammen, denen
massive Veränderungen in ihrem angestammten Geschäft zu schaffen
machen. Der finnische Konzern war lange Zeit die dominierende Kraft
im Handy-Markt, verlor aber mit dem Vormarsch der Smartphones wie
des iPhone von Apple
MICROSOFT WILL AUF DEN SMARTPHONE-ZUG AUFSPRINGEN
Dank der starken Position bei günstigen Handys ist Nokia zwar
immer noch der zweitgrößte Hersteller von Mobiltelefonen nach
Samsung
Auch Microsoft hat derzeit mit einem Wandel in seinem Kerngeschäft zu kämpfen. Das Betriebssystem Windows und die Bürosoftware Office sind immer noch die wichtigsten Geldbringer des Konzerns - inzwischen werden aber immer weniger PCs verkauft, weil die Nutzer lieber zu Smartphones und Tablets greifen. Microsoft versucht, mit Hilfe von Windows Phone und Nokia auf diesen Zug aufzuspringen, die Marktanteile steigen aber nur langsam.
Ballmer und Elop schrieben in einem gemeinsamen Brief, mit dem Zusammengehen der beiden Unternehmen werde man das volle Potenzial des Windows-Ökosystems entfalten können. Es werde neue Telefone und Dienste geben, "die das Beste von Microsoft und das Beste von Nokia vereinen"./zb/so/fbr
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