Von David Roman
MADRID--Auch Spanien wird im laufenden Jahr sein Defizitziel möglicherweise verfehlen, nachdem Frankreich bereits einräumen musste, dass das mit der EU-Kommission vereinbarte Ziel für den Abbau des Haushaltsdefizits nicht erreicht wird. In den ersten sieben Monaten belief sich das Haushaltsdefizit Spaniens nach offiziellen Angaben bereits auf 5,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im Gesamtjahr soll der Fehlbetrag nach den bereits gelockerten EU-Vorgaben auf 6,5 Prozent gesenkt werden von 10,6 Prozent im vergangenen Jahr. Ende Juni hatte das Haushaltsdefizit bei 4 Prozent des BIP gelegen.
Zahlreiche Volkswirte halten es für unwahrscheinlich, dass das neue Ziel erreicht wird, womit die viertgrößte Volkswirtschaft des Euroraums bereits zum vierten Mal hintereinander mehr Schulden machen würde als vereinbart. Den Ökonomen zufolge ist in Spanien im zweiten Halbjahr 2013 nach der langen Rezession höchstens ein leichtes Wachstum der Wirtschaft zu erwarten, sodass die Steuereinnahmen auf einem niedrigen Niveau bleiben dürften.
Das spanische Forschungsinstitut Funcas berichtete, dass das spanische BIP im zweiten Quartal nach einer Umfrage unter 19 Volkswirten um lediglich 0,1 Prozent zum Vorquartal wachsen dürfte und das Haushaltsdefizit im Verhältnis zum BIP im Gesamtjahr 6,7 Prozent erreichen werde. Auch das für 2014 vorgegebene Defizitziel von 5,5 Prozent wird Spanien nach Ansicht der Volkswirte nicht erreichen.
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September 17, 2013 06:32 ET (10:32 GMT)
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