Die Krise in Europa hat dem Halbleiterkonzern Infineon einen Strich durch die mittelfristige Planung gemacht. Zwar hat sich der Ausblick für die Chipbranche wieder aufgehellt. Der von Infineon angepeilte Umsatz von 5 Milliarden Euro dürfte aber trotzdem erst 2016 erreichbar sein und damit ein Jahr später als ursprünglich geplant, sagte Finanzvorstand Dominik Asam der Börsen-Zeitung.
"Dieses Ziel hatten wir vor zwei Jahren genannt - unter der Voraussetzung, dass die Weltwirtschaft gut läuft", sagte Asam. "Die Euro-Krise hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht." Jetzt gehe Infineon davon aus, dass das Umsatzziel 2016 erreichbar sei, vorausgesetzt der Konzern wachse in den kommenden Jahren um jährlich 7 bis 8 Prozent.
Infineon hatte zuletzt mit guten Quartalszahlen geglänzt und die Prognose für das noch bis Ende September laufende Geschäftsjahr angehoben. Der Konzern erwartet 2012/13 einen Umsatz von rund 3,85 Milliarden Euro. Das ist zwar 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr, zuvor war Infineon aber von einem Erlösrückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ausgegangen.
Auch für die Branche insgesamt zeichnet sich nach zwei Jahren der Stagnation eine Erholung ab. "Seit März belebt sich das Geschäft, allerdings in einigen Segmenten noch auf einem niedrigen Niveau", sagte Asam der Zeitung. Von einem Boom zu sprechen sei noch deutlich zu früh, die Branche habe aber die Wende hinter sich.
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September 21, 2013 09:47 ET (13:47 GMT)
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