Die französische Regierung sieht sich nach der Veröffentlichung von rückgängigen Arbeitslosenzahlen Manipulationsvorwürfen ausgesetzt. Die größte Oppositionspartei UMP beschuldigte die Behörden am Donnerstag, das wahre Ausmaß des Problems gezielt zu verschleiern. "Die Arbeitslosigkeit sinkt nicht", sagte Parteichef Jean-François Copé in einem Interview des Nachrichtensenders BFMTV. Im August seien mehr als 77 000 Personen aus der Statistik gestrichen worden, die ihre Daten nicht aktualisiert hätten. Zudem habe es zuletzt 540 000 staatlich bezuschusste Arbeitsverträge für zumeist nur kurze Dauer gegeben.
Die Verantwortlichen wiesen die Vorwürfe zurück. Es könne zwar noch nicht von einer Trendwende gesprochen werden, die jüngsten Zahlen zeigten aber, dass es zuletzt mehr wirtschaftliche Aktivität und Beschäftigung gegeben habe, sagte Arbeitsminister Michel Sapin dem Radiosender France Inter. Die Jugendarbeitslosigkeit sei bereits den vierten Monat in Folge zurückgegangen.
Nach Regierungsangaben vom Mittwochabend waren in Frankreich Ende August 3,236 Millionen Menschen ohne Job und damit 50 000 weniger als im bisherigen Rekordmonat Juli. Die Zahl der Arbeitslosen ging damit erstmals seit April 2011 wieder zurück./aha/DP/bgf
AXC0119 2013-09-26/12:42